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Blick in die jüngere Vergangenheit

Ich sehe Nicholas Cage eigentlich gerne, auch wenn er in den letzten Jahren bei seiner Rollenauswahl meist nicht besonders viel Glück hatte. "Face/off" und "The Rock" sind mittlerweile auch schon lange her. Weil der Mann aber nun mal halt neben seinen ernsthaften Rollen und Komödien auch gerne Actionfilme macht, landet er fast zwangsweise in zweitklassigen Filmen, denn nach "Terminator 2" ist erstklassiges Actionkino erschreckend selten geworden. Daran kann auch "Next" nichts ändern.

Hier spielt er Chris Johnson, der sich als mäßiger Bühnenmagier und mit etwas Glücksspiel (das für ihn keins ist) über Wasser hält. Dabei versucht er seine Fähigkeit die nächsten zwei Minuten voraussehen zu können zu verbergen, was aber nicht wirklich gelingt. Daher sind das FBI und eine Gruppe von Terroristen hinter ihm her, denn beide glauben, dass er einen Anschlag verhindern kann. Doch dem Protagonisten ist es wichtiger ein normales Leben führen zu können und mit seiner Traumfrau (Jessica Biel) zusammen zu sein.

Wie bei den meisten Actionfilmen ist die von den Schauspielern verlangte Leistung eher begrenzt, so dass die Hauptdarsteller Nicholas Cage und Julianne Moore eher gebremst und unterfordert wirken, während Jessica Biel im Vergleich selbst bei dieser nicht wirklich schweren Aufgabe seltsam angestrengt wirkt. Sie wurde wohl eher während ihres Aussehens, als wegen ihres könnens besetzt. Dazu gesellen sich noch eine Reihe von charismatischen Nebendarstellern, die für eher kleine und gesichtslose Nebenrollen verheizt werden.

Sie Action ist solide und spannend in die Szenen gesetzt aber wirklich völlig frei von irgendeiner Innovation. Eigentlich hat man das alles so ähnlich schon mal gesehen, meistens auch etwas besser. Das fällt hier noch viel deutlich auf, als etwa in "Shooter", weil deutlich jüngere Filme wie "Matrix" oder " Face/off zitiert werden (und einige andere die ich gerade nicht zuordnen kann).

Mit "Next" gelingt Lee Tamahori nach den eher enttäuschenden "Stirb an einem anderen Tag" und dem schwachen "xXx - State of the Union wieder ein zumindest solider Film, der teilweise arg Bildverliebt auf Kosten des Inhaltes wirkt und etwas abrupt endet, wie in letzter Zeit häufiger üblich. Trotz aller Zitate und Versuche gelingt es dabei nicht wirklich den Geist der 80er-Action in die heutige Zeit zu transportieren (wie z.B. in Stirb Langsam 4.0. Bleibt am ende ein solider Actionthriller für Genre-Fans, nicht mehr aber eben auch nicht weniger.

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Alternativen

  • Deja Vu (6 - Auch hier gehts um die Zeit-Reise)
  • Die Insel (7 - Packender, etwas oberflächlicher, Actionthriller)

Einzelwertung

Drehbuch: Plus Packend erzählt Minus Irgend etwas fehlt 6
Charactere: Plus Glaubwürdige Hauptfiguren Minus Nebenfiguren ohne Persönlichkeit 5
Schauspiel: Plus Hauptdarsteller Kreis Die anderen haben zu wenig Raum 6
Kamera: Plus Solide Kamera ohne Highlights 7
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt 6
Schnitt: Plus Effektiver, Zielsicherer Schnitt ohne übertriebene Hektik 7
Inszenierung Kreis Solide Erzählung 5
Design: Plus Unaufällig passend 7
Effekte: Plus Gute Effekte, teilweise arg offensichtlich 7
Action: Plus Solider Standard 6
Summe: Kreis Solider Actionthriller  56 
Solider Actionthriller, der viel Potential verschenkt 6