Underworld: Evolution

Endlich mal richtiges Actionkino

Die Voraussetzungen waren denkbar schlecht: Sequels zu mäßigen Filmen sind meistens ziemlicher Schrott und der erste "Underworld" hatte außer einer guten Actionsequenz am Anfang und viel Stil eher wenig zu bieten. Das uninspirierte Gemetzel der Eingangssequenz von "Underworld Evolotion" lässt dann auch schlimmes befürchten, aber dann kommt zum Glück alles ganz anders. Doch die Erhöhung des Budgets und die Entschlackung des Drehbuchs hat dem Film gut getan. Der Plot setzt gleich am Ende des ersten Teils, dessen Geschichte noch einmal in Kurzform erzählt wird.

Vampirin Seleena, die ihren eigenen Clanführer Victor getötet hat und deren Geliebte, der Hybrid Michael sind, versuchen sich der Verfolgung durch die anderen Vampire des Clans zu entziehen, aber das ist eigentlich gar nicht nötig, denn der wird gleich am Anfang von ihrem Vorfahren (und Urvampir) Marcus gemeuchelt. Der ist aber auch hinter Seleena her und will außerdem noch die Welt beherrschen. Natürlich haben die Helden keine Lust sich von Marcus umbringen zu lassen und wollen seine Pläne durchkreuzen. Tatsächlich ist die ganze Story sogar recht komplex, aber ich will hier nicht zu viel verraten.

Die Leistung der Schauspieler ist für einen Actionfilm erstaunlich gut und alle Rollen sind passend mit charismatischen Darstellern besetzt. Besonders sehenswert ist natürlich Kate Beckinsale in der Hauptrolle, die sich sogar einmal ausziehen darf. Das gab es schon seit Jahren nicht mehr in einem amerikanischen Actionfilm, wo die Frauen zuletzt beim Sex nicht mal den BH ausziehen durften. Natürlich wird auch hier peinlich genau darauf geachtet, dass sich kein Nippel ins Bild verirrt. Daneben fällt vor allem Sir Derek Jacobi als charismatischer und mysteriöser alter Mann besonders positiv auf.

Abgesehen von der schon erwähnten recht schwachen Eingangssequenz, die mit der Wiederholung zu vieler Ähnlicher Bilder nervt, hat die Action ein hohes Niveau. Egal ob bei der Verfolgungsjagd zwischen fliegender Kreatur und Lastwagen, großen Explosionen (die gab es auch schon fast zehn Jahre kaum noch), oder bei den Schießereien und Schlägereien, der Film schafft es immer dem ganze seine eigene Note zu geben und Action auf hohem Niveau zu zeigen. Es auch gut mal wieder zu sehen, dass die getroffenen tatsächlich bluten, ohne gleich in Gewaltexzesse der Marke "Kill Bill I" oder Sin City zu verfallen, was den Film angenehm von den unerträglich sterilen "Action für Kinder" Zeug der letzten Jahre abhebt.

Ebenfalls deutlich besser als im Vorgänger ist die Abwechslung bei den Sets. Natürlich überwiegen blaue und graue Nachtbilder, denn Vampire vertragen Sonnenlicht nicht besonders gut, aber die Abwechslung ist deutlich größer als noch im ersten Teil und es gibt dazu auch noch einige Farbtupfer, z.B. bei der Sexszene, die das ganze Auflockern. "Underworld: Evolution" ist tatsächlich einer der besseren Actionfilme der letzten Zeit.

Underworld: Evolution

Alternativen

  • Van Helsing (8 - Ähnlich finster, deutlich größere Produktion)
  • Underworld (4 - Schwächerer Vorgänger)

Einzelwertung

Drehbuch: Plus Packend erzählt Plus Angenehm Kompakt 8
Charactere: Plus Solide Charaktere mit nachvollziehbarer Persönlichkeit 7
Schauspiel: Plus Glaubwürdige Darsteller 7
Kamera: Plus Effektive Kameraführung Plus Gute Bilder 8
Musik: Plus Passend und unauffällig 6
Schnitt: Plus Solider Schnitt, nichts besonderes 7
Inszenierung: Plus Atmosphärisch dicht und Kompakt 8
Design: Plus Abwechslungsreich und Stilsicher 8
Effekte: Plus Größtenteils gut Minus Teilweise etwas künstlich 7
Action: Plus Hoher Genrestandard Plus Sinnvolles Maß an Blut 8
Summe: Plus Dichte Atmosphäre Plus Gute Action 74
Atmosphärischer guter Actionfilm 7