Seit dem überkandidelten (und überbewerteten) Matrix gibt es immer wieder Filme, die auf konsequente Stilisierung setzen. Entsprechende Elemente gibt es z.B. in "Der Pakt der Wölfe" oder "Van Helsing." Beide Filme sind dort allerdings deutlich variantenreicher als "Underworld." Hier tragen alle dunkle Mäntel und es ist immer Nacht. Das zeugt auf der einen Seite von Stilsicherheit, ist aber auf Dauer doch etwas einseitig.
Die Vampire und Werwölfe einer Stadt liegen schon seit Jahrhunderten im Krieg miteinander. Warum sich beide eigentlich bekämpfen, ist schon lange in Vergessenheit geraten, bzw. das Wissen wird systematisch unterdrückt, wie sich langsam aber sicher herausstellt. Ausgangspunkt des Filmes ist, dass ein Mensch in die Streitigkeiten hineingezogen wird. Die Heldin (Kate Beckinsale), eine Vampirin verliebt sich in ihn. Sie kann trotzdem nicht verhindern, dass er zu einem Werwolf wird.
Das Szenario mit den ständig intigrierenden Vampiren und den (auch für ihren eigenen Anführer) schwer zu kontrollierenden Werwölfen ist recht offensichtlich von der "World of Darkness" inspiriert, wurde dann aber auf das für diesen Film wichtigste eingedampft. Es bleibt ein interessanter Ausgangspunkt und eine eher peinliche Auflösung des Plots in peinlichen verwaschenen Rückblenden in kontrastarmen Sepia, welche der filmische Tiefpunkt von "Underworld" sind. Insgesamt kann man sich kaum des Eindruckes erwehren, dass der Regie gegen Ende die Ideen ausgegangen sind.
Auf der einen Seite ist "Underworld" ein gutes Beispiel dafür, was ein effizienter Regisseur selbst aus einem relativ kleinen Budget quetschen kann, auf der anderen Seite fehlt es, besonders im letzten Drittel des Films, an allen Ecken und Enden. Als Beispiel seinen hier die Actionsequenzen genannt. Die erste Actionsequenz des Films ist die einzige wirklich gute. Die anderen sind solide und der unnötig langatmige Showdown nervt dann doch relativ schnell mit seinen konfus montierten Teilen, die keinen brauchbaren Zusammenhang ergeben.
Neben dem recht deutlich Abbau gegen Ende des Films, bleibt die Feststellung, dass "Underworld" weder die visuelle Wucht eines "Van Helsing" noch die inhaltliche Klasse von Filmen wie "Master and Commander" oder "28 Days Later" erreicht. Ebenfalls störend ist das deutlich "wird fortgesetzt" Ende. Allerdings bleibt die Hoffnung, dass es mit noch weniger Story eigentlich gar nicht mehr geht. Am Ende bleibt ein Film mit viel Stil, der seine visuellen Ansätze nicht wirklich ausfüllen kann.
Underworld |
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