Die beiden Regie-Exzentriker Quentin Tarantino und Robert Rodriguez schufen vor einigen Jahren das "Grindhouse"-Doppelfeature mit "Planet Terror" und "Death Proof." Beide zusammen wurden hierzulande erst vor kurzem in der gemeinsamen Fassung veröffentlicht. Dazwischen gab es einige Fake-Trailer zu Filmen die es natürlich nicht gab, aber der von "Machete" begeisterte so viele Leute, dass sich Robert Rodriguez tatsächlich an eine Umsetzung machte. Dabei kam ein Film heraus, der trotz aller Klischees und Gewalt überraschend komplex und politisch ist.
Hauptsächlich geht es im einen ehemaligen mexikanischen Polizisten (Danny Trejo), der von seinem Boss verraten wird und sich danach als Tagelöhner durchschlagen muss. Natürlich bekommt er von einem zwielichtigen Politiker einen Job, den er nicht ablehnen kann und wird hereingelegt. Diese mal erholt er sich aber schneller wieder und ist auf Rache aus. Schließlich stellt sich heraus, dass ein Drogenboss (Steven Seagal) und ein von ihm geschmierter Politiker hinter allem stecken.
Ein wenig leidet der Film under einem ähnlichen Syndrom wie "Irgendwann in Mexico." Es gibt einige Plotfäden und Charaktere zu viel und die eine oder andere Szene wirkt auch eher lieblos eingefügt, weil sie eben im Trailer war. Anders als im eben erwähnten Film bekommt Machete seine Erzählung und Figuren allerdings immer wieder zusammen. Die Schauspieler machen ihre Sache allesamt gut. Die Frauen werden sehr deutlich auf sexyness getrimmt und dafür ordentlich mit Photoshop überarbeitet. Allerdings beweist dieser Film, dass man das durchaus auch gut hinbekommen kann (während das etwa bei Milla Jovovich regelmäßig in die Hose geht).
Die Action ist intensiv und ziemlich Brutal, doch trotz der heftigen Gewaltausbrüche ist Machete eher ein Film in dem die Erzählung deutlich mehr Raum einnimmt, als die Action. Lediglich das große Finale ist arg wirr geraten. Obwohl die Kamera deutlich ruhiger ist, als im Showdown von "The Expendables," der bekanntermaßen auf Handkamera setzt, ist die große Schießerei deutlich unübersichtlicher. Das ist aber einer der wenigen Makel eines ansonsten überraschend guten Films.
Machete ist sicherlich nicht der Überhammer, zu dem er in einigen Foren hochstilisiert wird, aber ein durchaus gelungener Filmspaß für Erwachsene. Das steigert sich noch einmal dadurch, dass der Film durchaus ernsthafte Themen aufgreift, denn von Mafioso geschmierte Politiker und einen Konflikt um die Politik an der Mexikanisch- Amerikanischen Grenze gibt es nicht nur in (bewusst) trashigen Actionfilmen.
Machete |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Gute Ideen und ernsthafte Themen Etwas überladen | 6 | |||||||||
Charactere: | Bewusst übertrieben und Stereotyp | 6 | |||||||||
Schauspiel: | Gute Leistung der gesamten Besetzung | 7 | |||||||||
Kamera: | Gute Bilder Sehr Effektiv | 8 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt | 7 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 7 | |||||||||
Inszenierung: | Gute Erzählung Zwei etwas lieblose Szenen | 6 | |||||||||
Design: | Unaufäälig passend | 7 | |||||||||
Effekte: | Gelungene meits physische Effekte | 7 | |||||||||
Action: | Hart und nachvollziebar Finale etwas wirr | 7 | |||||||||
Summe: | Viele gute Ideen Etwas überladen | 68 | |||||||||
Gelungener Filmspaß für Erwachsene | 7 | ||||||||||
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