Planet Terror

Blut und Morde

Dass die beiden exzentrischen Regisseure Robert Rodriguez und Quentin Tarantino gerne zusammen arbeiten, weil sie auf ähnlicher Wellenlänge funken ist spätestens seit "From Dusk Till Dawn" bekannt. Jetzt haben sie zwei Filme gemacht, die mitsamt Fake-Trailern dazwischen gemeinsam das Ramsch-Kino der Siebziger und frühen Achtziger hochleben lassen sollte. Kommerziell war das in Amerika in ziemliche Flop, so wurden die Filme für den europäischen Verleih getrennt. Der eine war der laberwütige "Death Proof," von Quentin Tarantino.

Der Zweite ist natürlich "Planet Terror" von Robert Rodriguez. Dabei geht es mal wieder um (hier besonders schleimige) Zombies. Schuld an dem ganzen Schlamassel sind hier ein Biochemiker und ein charismatischer Bösewicht (Bruce Willis in ungewohnter Rolle), der das infizierende Gas freigibt. Mitten drin landet ein Haufen skurriler und teilweise gestörter Figuren (u.a. eine Go-Go-Tänzerin, ein jugendliche Held, ein grimmiger Sheriff und die Frau eines psychopatischen Arztes) die nach und nach zusammenfinden, um sich den Infizierten zu stellen.

Clever baut der Film seine Figuren in vielen kleinen Geschichten auf, in denen man ständig das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt, bevor dann die Zombies in Massen auf der Leinwand auftauchen (und auch in Massen den endgültigen Tod sterben). Die Schauspieler haben allesamt Spaß an ihren Rollen und sind insgesamt perfekt Besetzt. Egal ob Rose McGowan als widerwillige Heldin (ohne Bein), Michael Biehn (Terminator, Aliens) als Sheriff, Freddy Rodriguez als jugendlicher Held, dazu einige der üblichen Verdächtigen aus dem Tarantino / Rodriguez - Universum (u.a. Tom Savini, Michael Parks) und natürlich Bruce Willis, der als erschreckend glaubwürdiger Bösewicht zur Abwechslung die Welt zerstört, statt sie zu retten.

Action gibt es natürlich auch jede Menge, gut und traditionell choreografiert, dabei (mit einer Ausnahme) ohne offensichtlich Strippen- oder Digitaleffekte. Überhaupt wirken die Kämpfe und Stunts im großen und ganzen traditionell und handgemacht. Ironischerweise ist für den schmuddeligen Retro-Look des Films modernste Technik verwendet worden. Es wurde sogar auf Digitalkameras gefilmt, bei denen es eigentlich gar keine Körnigkeit gibt. Auch die Effekte für die Beinprothese der Heldin dürften in der Perfektion nur mit Hilfe von State-of-the-Art Technik möglich sein.

Überhaupt bezieht der Film seine Ästhetische Spannung aus einer Mischung von körnigem und schmuddeligem Retro-Look auf der einen Seite und moderner Filmtechnik, Kameraführung und Schnitt auf der anderen Seite. Dazu werden natürlich jede Menge eklige Schleim-Zombies in bester Splatter-Manier mit viel Blut und abgetrennten Körperteilen ins Jenseits befördert. Das ist sicher Teilweise etwas zynisch, aber tatsächlich zelebriert der Film zwischen all dem Blut und Schleim die Freude am Leben, selbst und wiedrigen Umständen und den Spaß am Filme machen.

Planet Terror

Alternativen

Einzelwertung

Drehbuch: Plus Viele kleine Geschichten, die sich zu einer Verbinden Kreis Sehr simpler Plot 6
Charaktere: Plus Wunderbar eigenständige und Skurrile Figuren... 7
Schauspiel: Plus ...die von ihren Darstellern mit Freude gut gespielt werden 8
Kamera: Plus Gute Bilder Plus Sehr Effektiv 9
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt 7
Schnitt: Plus Präziser, teils bewusst harter Schnitt 8
Inszenierung Plus Stimmige Atmosphäre Plus Gute Dialoge 7
Design: Plus Stimmiges Schmuddel- und Schleim-Design 7
Effekte: Plus Wirken trotz massivem Computereinsatz wie Handgemacht 8
Action: Plus Gute (und Bodenständige) Action ohne künstliches Spektakel 7
Summe: Plus Starker Zombie-Film  74 
Mit eigenwilligen Figuren und guter Regie, machen Zombies, Blut und Schleim richtig Spaß 7