Noch deutlicher (und Konsequenter) als der zweite Teil zelebriert Transporter 3 das Actionkino der späten 80er und frühen 90er Jahre. Ein kantiger Held, eine Prise Humor und die obligatorische schöne Frau und jede Menge völlig überzogener Action. Der Plot ist dünn und bescheuert aber zumindest unfallfrei erzählt, was ja heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Eigentlich hat sich Frank Martin zurückgezogen und geht lieber mit einem Freund angeln, statt wie ein irrer durch die Gegend zu heizen, aber ein Bösewicht will ihn unbedingt dazu zwingen noch einmal zu fahren und setzt ihm dazu noch eine leicht nervige Beifahrerin ins Auto. Wenig erfreut macht der Transporter sich auf den Weg quer durch Europa und sucht nach Möglichkeiten sich gegen seinen fiesen Auftraggeber zu stellen.
Der Film lebt von der stoischen Präsenz und seiner Fähigkeit als Actiondarsteller, die derzeit von keinem (westlichen) Darsteller überboten werden. Dazu einige Stars aus der zweiten Reihe (u.a. Robert Knepper) als Bösewicht und einige Figuren (und Darsteller) aus den vorherigen Teilen und die obligatorische schöne Frau. Natalya Rudakova die zwar hübsch ist, der es aber doch ein wenig an Leindwandpräsenz fehlt (und deren Rolle vielleicht auch etwas unglücklich ist).
Technisch ist der Film in den Dialogen solide und bei der Action hervorragend. Regisseur Olivier Megaton und sein Team finden genau die richtige Mischung aus Überblick, Hektik und Dynamik, die einen guten modernen Actionfilm ausmachen (und ist in dem Bereich einer sinnlosen Schnittorgie wie Ein Quantum Trost deutlich überlegen. Die Action selbst ist größtenteils Spektakulär und wie schon geschrieben völlig übertrieben. Da verprügelt Jason Statham mal eben ein Dutzend Ganoven, Autos explodieren, oder fahren auf zwei Rädern zwischen zwei Lastwagen hindurch. Trotzdem sind die Szenen mit einer Ausnahme allesamt spektakulär, besonders für das Budget.
Nur die Verfolgungsjagd zwischen dem Audi und einem Mercedes in der Mitte des Films wirkt (trotz der teuren Fahrzeuge) eher billig. Wie auch die vorherigen Teile ist das ganze ein Fest für Actionfans, für die meisten anderen aber kaum zu empfehlen.
Transporter 3 |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Ordentlich erzählt Hanebüchen | 4 | |||||||||
Charactere: | Glaubwürdig Sehr Stereotyp | 5 | |||||||||
Schauspiel: | Solide Darstellung aller Figuren | 6 | |||||||||
Kamera: | Gute Bilder Sehr Effektiv | 7 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt | 6 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 7 | |||||||||
Inszenierung: | Packend Spaßig | 6 | |||||||||
Design: | Unauffällig passend | 6 | |||||||||
Effekte: | Gute physische Effekte, kaum sichtbare Digitale Überarbeitung | 7 | |||||||||
Action: | Perfekt inszeniert Reichlich übertrieben Eine wirkt etwas billig | 8 | |||||||||
Summe: | Spaßig und flott | 62 | |||||||||
Spaßiger und völlig übertriebener Actionfilm | 6 | ||||||||||
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