Stephen Sommers ("Die Mumie", "Van Helsing" muss schon lange mit dem Vorwurf leben, dass er seine Filme ziemlich Fantasielos aus geklauten Versatzstücken zusammensetzt. Hat er seine Ideen in seinen bisherigen Werken zumindest noch durch den Fleischwolf gedreht, so sind die Versatzstücke dieses mal doch sehr offensichtlich, aber das ist gar nicht mal das größte Problem. Dabei fängt es durchaus viel versprechend an, denn der Film beginnt deutlich erzählerische,r als man es aus aktuellen Action-Produktionen gewohnt ist.
Dabei werden erst der Bösewicht, das Szenario und einige andere wichtige Figuren vorgestellt, bevor es das erste mal scheppert. Dabei geht es um ziemlich gefährliche Bomben mit Nano-Maschinen, die alles zerstören können. Ansonsten gibt es zu viele Charaktere, die zwar (fast) alle eine Hintergrundgeschichte verpasst gekommen, aber die sind selbst für einen Actionfilm zu Oberflächlich und verwenden nur Klischees auf zweitklassigem Level. An die zehn Hauptfiguren sind für einen knapp zweistündigen Film schlicht und einfach zu viel.
Die Actionszenen entsprechen ziemlich inspirationslos dem derzeitigen Standard, einer Mischung aus Hektik und übersichtlichen Einstellungen. Das funktioniert über zwei Drittel des Films ziemlich gut, aber ausgerechnet im Showdown verliert der Film das Gleichgewicht. Einige Szenen sind zu Hektisch andere zu langatmig und zusätzlich zerfällt das ganze zu sehr in eine Masse von einzelnen Kämpfen, zwischen denen kein echter Zusammenhang entstehen will. Auch die Effekte sind eher zweispälitg. Stellenweise absolut spektakulär und sehenswert, wirken die Effekte an anderen Stellen arg billig.
Die Masse der Figuren wird natürlich von einer entsprechend großen Menge an Schauspielern gespielt, von denen sich allerdings keiner wirklich so recht in Szene setzten kann. Eigentlich überzeugt nur Dennis Quaid als General der Joes wirklich. Die anderen passen zwar auch einigermaßen in ihre Rollen, aber das mag auch daran liegen, dass man sie noch nie in anderen größeren Produktionen gesehen hat. Insgesamt ist das zwar in der Summe grundsolide, aber auch ein wenig langweilig.
Überhaupt kommen einem viele Ideen und Szenen doch seltsam bekannt vor (u.a. aus "Spider-Man" und "Transformers" um nur die offensichtlichsten zu nennen) und die Sprüche sind auch nicht gerade überzeugend. Liegt das an der Drehbuch-Misere, die seit einigen Jahren fast alle Großproduktionen plagt, oder bekommt Stephen Sommers es einfach nicht mehr hin?
G.I.-Joe |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Solider Actionplot Massig billige Klischees Misslungenes Finale | 4 | |||||||||
Charaktere: | Glaubwürdig Meist arg Stereotyp | 5 | |||||||||
Schauspiel: | Passend besetzt aber kaum eine echte Leistung | 5 | |||||||||
Kamera: | Gute Bilder Sehr Effektiv | 7 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt | 6 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt Verunglücktes pacing des Finales | 5 | |||||||||
Inszenierung: | Teils spektakulär Blöde Klischees | 4 | |||||||||
Design: | Unauffällig passend | 6 | |||||||||
Effekte: | Teils spektakulär Teils arg billig | 6 | |||||||||
Action: | Überfall und Verfolgungsjagd gelungen Schwaches Finale | 6 | |||||||||
Summe: | Solide Action, klischeehafte Erzählung und zwiespältige Inszenierung | 54 | |||||||||
Zwiespältiger Kawumm-Film | 5 | ||||||||||
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