96 Hours / Taken

Böse Menschen

Wenn es um flotte Action geht ist auf das Team um Luc Besson und Robert Mark Kamen verlass. (Sie sind u.a. auch für die Transporter-Reihe verantwortlich, die Jason Statham berühmt gemacht hat. Dieses mal darf Liam Neeson ran, der für seinen Beruf als CIA-Agent seine Ehe mit Film-Ex-Frau Famke Janssen und die Beziehung zu seiner Tochter geopfert hat. Nach seinem Rückzug versucht er zumindest eine vernünftige Beziehung zu seiner Tochter aufzubauen.

Das ist gar nicht so einfach und dann wird die noch bei ihrem ersten Urlaub im Ausland in Paris gleich von einer Mädchenhändler-Mafia verschleppt, doch während der Entführung hängt er an der anderen Seite der Leitung und spricht noch eine finstere Drohung aus. Er lässt sich von reichen Mann seiner Ex nach Paris fliegen und nimmt die Verfolgung auf, bei der ihm jedes im vorherigen Beruf erlernte Mittel recht ist, um sein Ziel zu erreichen.

Neben Liam Neeson, der in letzter Zeit auch nicht mehr allzu oft im Kino zu sehen war und Famke Janssen (u.a. James Bond - Goldeneye und X-Men 3) setzt der Film auf eher unbekannte Schauspieler, die sich gut in ihre Rollen einfügen und alle ein mindestens solide Leistung abliefern. Dabei lässt sich der Film mit der Vorstellung seiner Figuren und seiner nicht ganz intakten Familie überraschend viel Zeit, bevor er in einen intensiven Thriller umschlägt.

Entgegen der völlig übertriebenen Transporter-Reihe verwendet "96 Hours" einen eher auf Realismus oder sagen wir besser Glaubwürdigkeit ausgelebten Stil, der im großen und ganzen auf die üblichen Übertreibungen verzichtet. Dazu beherrscht das Team die leichte Kamera-Unruhe und den richtigen Schnittrhythmus deutlich besser als der technisch völlig misslungene "Quantum of Solace." Dabei gibt es natürlich jede Menge Prügel, zwei Verfolgungsjagden mit dem Auto, einige zu Fuß und Schießereien. Zwischendurch greift der Held dabei noch auf Fragwürdige Methoden wie Folter zurück.

Etwas eigenartig wirkt es dabei nur, dass die Tochter es nicht im geringsten zu stören scheint, dass ihr Vater einem Typen, der sie mit einem Messer als Geisel nimmt direkt neben ihr eine Kugel in die Birne jagt. Überhaupt wirkt die Altersfreigabe ab 16 reichlich großzügig. Ansonsten ist "96 Hours" ein Film den man sich als Action-Fan durchaus geben kann und dessen Held nicht so strahlend und glatt wirkt, wie das sonst Häufig der Fall ist.

96 Hours

Alternativen

  • "24" - (? - Die Fersehserie liefert das Vorbild)
  • Transporter 3 (6 - Spaßiger völlig überzogene Actionkracher)

Einzelwertung

Drehbuch: Kreis Solider Actionplot 5
Charactere: Plus Glaubwürdig Minus Meist arg Stereotyp 6
Schauspiel: Kreis Solide bis gute Leistung der Darsteller 6
Kamera: Plus Unauffällig solide 7
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt 6
Schnitt: Plus Effektiver, Zielsicherer Schnitt 7
Inszenierung: Plus Dichte Atmosphäre Minus Etwas langatmiger Anfang 5
Design: Plus Unauffällig passend 6
Effekte: Plus Passende Effekte 7
Action: Plus Guter Schnittrhythmus Plus Recht glaubwürdiger Stil 7
Summe: Plus Gelungener Actionthriller Minus Es wird zu wenig hinterfragt  62 
Gelungener, teils sehr harter, Actionfilm 6