Das Vermächtnis des geheimen Buches

Identiätslose Schatzjagd

Noch ein Sequel und leider kein besonders überzeugendes. Hatte der erste Teil noch seinen eigenen Charme und Stil, so verliert sich der zweite in einer gewissen Beliebigkeit und sieht genauso aus wie alle anderen Großproduktionen. Lebte der erste Film noch von einem echten Wettlauf zwischen zwei Teams, so lässt der Bösewicht hier die Helden gleich die ganze Arbeit machen, um sich an ihr zu Bereichern. Dazu spielt Ed Harris seinen Bösewicht mit so einer nervig-arroganten Art, dass man ihm eigentlich die ganze Zeit in die Fresse hauen will, was aber leider niemand tut, weil der immer einige bewaffnete dabei hat.

Das der Film dazu noch nach einer halben Stunde sein Thema komplett ändert hätte auch nicht sein müssen, denn es geht nicht wirklich um die Familienehre sondern mal wieder um einen (in Amerika) versteckten Schatz. Ähnlich wie schon den im gleichen Zeitraum veröffentlichen "Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers" gibt es im Film schlicht zu viele Figuren, die dann auch entsprechend oberflächlich bleiben. Wieso die Autoren dann gleich noch zwei mal einen Ehestreit in das Skript schreiben müssen verstehe ich auch nicht.

Auch die größtenteils hochkarätigen Schauspieler (Nicholas Cage, John Voigt und Ed Harris) helfen dabei nicht mehr wirklich und gehen eher routiniert durch den Film. Diana Krüger macht ihre Sache ordentlich, aber die Nebendarsteller gehen wie üblich eher unter. Dazu fehlt dem ganzen echte Spannung, weil es eigentlich nur im Stile eines Abenteuer-Spiels am Computer von einem Rätsel und Hinweis zum nächsten geht, aber das ohne selbst spielen zu können eher albern wirkt. Dazu ein Bösewicht der eigentlich nur als arrogantes Arschloch nervt und dann auch noch in einer Schlusswendung... nein das wird hier nicht verraten, setzt dem ganzen aber noch die Krone auf.

Handwerklich gibt es an dem Film wenig auszusetzen und die wenigen Actionszenen sind wirklich gut, wie bei einer Produktion von Jerry Bruckheimer nicht anders zu erwarten. Auch ansonsten liefert die Kamera hervorragende Bilder, ohne den Fluss des Films zu stören, aber auch das kann nicht über das alberne Gezänk die teils zu langen Dialoge (besonders mit dem Päsidenten) hinwegtäuschen und die Tatsache, dass der Film hauptsächlich nervt. Mal wieder ein Sequel dass deutlich schwächer ist als das Original und eigentlich fast alles weglässt, das den ersten Teil gut gemacht hat. Die zweitgrößte Enttäuschung des Kinojahres 2008.

Das Vermächtnis des geheimen Buches

Alternativen

Einzelwertung

Drehbuch: Kreis Solide Story Minus Oft nervig albern 4
Charaktere: Minus Zu viele mit zu wenig Persönlichkeit 3
Schauspiel: Kreis Solide Leistungen 5
Kamera: Plus Gute Bilder Plus Sehr Effektiv 7
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt Minus Teils zu wuchtig 6
Schnitt: Plus Effektiver, Zielsicherer Schnitt 6
Inszenierung Plus Gute Bilder Minus Mäßige Erzählung 4
Design: Plus Unauffällig passend 6
Effekte: Plus Solide und passende Effekte 7
Action: Plus Wenige Actionszenen die durchaus gelungen sind 6
Summe: Plus Action und Optik Minus Videospiel ohne mitspielen  54 
Langweiliger und nerviger Film auf handwerklich gutem Niveau 5