Indiana Jones 4

Das Königreich des Kristallschädels

Ich habe die Verehrung für die "Indiana Jones" Reihe bei vielen Menschen, die mindestens zehn Jahre älter sind als ich noch nie verstanden. Natürlich sind die Filme alle irgendwie Spaßig, aber ich halte nur "Der Letzte Kreuzzug" für richtig gut, aber auch der ist schon mehr als zwanzig Jahre alt und Hauptdarsteller Harrison Ford ist natürlich auch nicht mehr der jüngste. Steven Spielberg selbst hat gesagt, dass die alten "Indiana Jones" Filme sowieso erst durch einen gewissen Nostalgie-Bonus so groß wirken, dass ein vierter Teil eigentlich nur verlieren kann.

Tatsächlich kopiert der Film den Stil der Vorgänger durchaus überzeugend, spielt aber dem Alter des Hauptdarstellers entsprechend in den fünfziger Jahren. Dr. Henry Jones jr. gerät dort in die Mühlen des McCarthy-Wahns, verliert seinen Job und will erst einmal nach England gehen. Auf dem Weg trifft er den jungen Matt Williams (Shia LaBeouf), Ziehsohn eines alten Freundes, der ihn um Hilfe bittet. Dabei geht es um das Geheimnis eines Kristallschädells mit telepathischen Fähigkeiten, hinter dem auch die Russen unter Leitung von Col. Dr. Irina Spalko (Cate Blanchett) her sind.

Harrison Ford gibt den Indiana Jones immer noch überzeugend und das gleiche gilt für Karen Allen als seine Partnerin Marion Ravenwood. Die restlichen wichtigen Rollen sind sowieso mit bekannt guten Darstellern besetzt. Shia LaBeouf (u.a. Transformers und Disturbia) gibt den jungen Sidekick als Motorrad-Rocker mit Lederjacke und Cate Blanchett hat sichtlich Spaß an ihrer Rolle als zynisch-cooler Bösewicht. Auch die restlichen Rollen sind passend mit Fähigen Schauspielern besetzt.

Die Action nimmt natürlich viel Raum ein, so beginnt es gleich damit, dass Indy in einem geheimen Lager des Militärs austrickst und ihnen entkommt, dabei noch von seinem Partner verraten wird und in den Test einer Atombombe gerät. Die Explosion überlebt er in einem Kühlschrank mit bleihaltigem Mantel... Ansonsten gibt es zwei lange Verfolgungsjagden, es wird mit dem Degen gefochten und natürlich geprügelt. All das in einem altmodischen aber immer noch spaßigen Stil, bei dem Überraschend viel handgemacht wirkt.

Erst gegen Ende gibt es einen arg heftigen Einsatz von offensichtlichen Digitaleffekten in einer Auflösung die sicher nicht jedermanns Sache ist. Der vierte "Indiana Jones" ist ein gelungener und spaßiger fast altmodischer Film in handwerklicher Perfektion und mit seltsam geringer Gedächtnishalbwertszeit.

Indiana Jones 4

Alternativen

Einzelwertung

Drehbuch: Plus Brachialer Achterbahnfahrt in bester Pulp-Manier 7
Charactere: Plus Glaubwürdig Minus Meist arg Stereotyp 6
Schauspiel: Plus Gute Leistung einer kompetenten Besetzung 7
Kamera: Plus Gute Bilder Plus Sehr Effektiv 8
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt Plus Gute Musik 7
Schnitt: Plus Effektiver, Zielsicherer Schnitt ohne unnötige Hektik 7
Inszenierung Plus Altmodischer Stil Plus (Fast) alles passt 8
Design: Plus Unauff;ällig passend 7
Effekte: Plus Gute Effekte, teilweise zu offensichtlich 6
Action: Plus Guter Altmodischer Stil Minus Szenen Teilweise zu lang 6
Summe: Plus Spaßiges Abenteuer  69 
Spaßiger altmosdischer Abenteuerfilm 7