Pulp-Fantasy-Regisseur Steven Sommers schickt Brendan Fraser zum dritten mal auf die Jagd nach einer Mumie und das Ergebnis wird erwartungsgemäß von den Kritikern verprügelt, da es sich natürlich wieder um eine eher sinnlose Orgie von Action und Effekten handelt. Allerdings gilt das heute für ziemlich viele Filme und "Die Mumie - das Grabmal des Drachenkaisers" gehört zu den flotteren und spaßigeren und nervt auch nicht mit irgendeinem Pseudo-Anspruch. Dafür wird das Ganze natürlich mit einer ordentlichen Portion Holzhammer serviert.
Der chinesische Drachenkaiser (Jet Li) erobert und vereinigt China mit harter Hand, bekommt die Macht über die fünf Elemente verliehen, kann jedoch das Alter nicht besiegen. Er sucht auch dagegen ein Mittel und bekommt es von einer Magierin (Michelle Yeoh) verliehen. Doch er verrät sie und er wird mitsamt seiner Armee in Statuen verwandelt. Die gräbt der Sohn des Helden aus den vorherigen Filmen in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts aus (nachdem er ordentlich verprügelt wird) und seine Eltern werden unter einem Vorwand mit einem Artefakt nach China gelockt. Dann nimmt das ganze Chaos seinen Lauf, denn der Drachenkaiser erwacht natürlich wieder zum Leben.
Dabei sind die Helden den Bösen eigentlich immer etwas voraus, aber letztere sind dummerweise einiges stärker. Das Drehbuch ist dabei gerade gut genug, um tatsächlich wie ein Plot zu wirken und nicht nur als ausrede für die nächste Action- oder Effekt-Szene. Die Rollen sind alle passend besetzt, aber der Produktion ist es nicht gelungen Brendan Fraser noch andere Darsteller zur Seite zu stellen, die genügend Präsenz haben, um nicht im Effekt-Gewitter unterzugehen (außer Michelle Yeoh, aber deren Part ist doch recht klein). Die meisten anderen mögen zwar fähige Schauspieler sein, doch in so einem Film wirken sie einfach nicht. Jet Li als Bösewicht wird sowieso meist durch Effekte ersetzt und hat sowieso nicht viel zu tun, außer böse zu gucken.
Ein Film wie "Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers" wirkt sowieso hauptsächlich durch seine Action und seine Effekte und beides ist gelungen. Mit flotter moderner Ästethik, die nicht wirklich innovativ ist, aber durchaus an der Spitze des Genres mitmischt und jeder Menge sehenswerten Effekten, von den laufenden Statuen, über die Yetis und einen dreiköpfigen Drachen bis hin zu den Armeen der Untoten kann der Film in diesem Bereich voll überzeugen. Allerdings hätte man sich bei diesem Szenario mehr und ausgefeiltere Kampfkunst-Szenen gewünscht, denn die kurzen Kung Fu Kämpfe, die es gibt, gehen etwas unter.
Ansonsten fällt das schlechte Timing einiger Gags negativ auf. (Dafür gibt es einen Punkt Abzug in der Kategorie Schnitt.) Wer Spaß an einer anspruschslosen Orgie an Action und Effekten hat, wird diesen Film sicherlich mögen, aller anderen machen besser einen großen Bogen darum. Das reicht in der Summe für eine gute sechs.
Die Mumie |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Solide Fantasy-Story | 6 | |||||||||
Charactere: | Funktional und Glaubwürdig Meist arg Sterotyp | 5 | |||||||||
Schauspiel: | Solide Leistung Wenig Charisma | 6 | |||||||||
Kamera: | Gute Bilder Sehr Effektiv | 8 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt Teils zu wuchtig | 6 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt Schlechtes Timing einiger Gags | 6 | |||||||||
Inszenierung: | Packend Viel Holzhammer | 5 | |||||||||
Design: | Gelungenes Design | 7 | |||||||||
Effekte: | Gute Effekte | 8 | |||||||||
Action: | Gute Kamera und Technik Etwas wenig Kampfkunst | 7 | |||||||||
Summe: | Solides Fantasy-Abenteuer | 64 | |||||||||
Spannendes, spektakuläres und völlig anspruchsloses Abenteuer | 6 | ||||||||||
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