Leider hat man Daniel Craig nach dessen unerträglich schlechten Leistung in „Quantum Of Solace“ nicht durch einen passenderen Darsteller ersetzt. Dass seitdem vier Jahre vergangen sind in denen der Mann nicht sonderlich gut gealtert ist hilft auch nicht wirklich. Ganz ehrlich: Wie kann man einen Mann der nicht einmal einen Anzug gut tragen kann als James Bond besetzten?
Eigentlich gar nicht und genau darin liegt das Hauptproblem von „Skyfall.“ Denn Daniel Craig spielt einen Typen, der einem bekannt vorkommt, allerdings nicht aus James Bond-Filmen, sondern von Bruce Willis und Jason Statham, deren Präsenz und Charme Daniel Craig natürlich nicht annähernd erreicht. Das führt dann auch dazu, dass sich der Film eher wie ein solider Eintrag in der „Stirb Langsam“-Serie anfühlt und nicht wirklich viel mit Bond zu tun hat.
Dabei ist der Film an sich gar nicht mal schlecht. Regisseur Sam Mendes kann definitiv erzählen und macht das auch recht gut, nervt aber auch mit einigen Leerlaufszenen, die künstlich auf Spannung getrimmt werden. Auch das erinnert wieder an „Stirb Langsam.“ Dass der Film dabei noch ein Schattenkampfszene (die hat Tarantino in „Kill Bill“ schon besser hinbekommen) macht und sich dann auch noch deutlich bei „Die Zwei Türme“ bedient, passt leider in das Bild der letzten Bond-Filme.
Auch die Action ist bis auf die zweite Hälfte der Eingangsszene (wieso muss man bei einem so teuren Film auf die gleiche Location zurückgreifen wie ein B-Film)?) und die Schießerei im Parlament erschreckend schwach. Der Showdown ist dabei besonders Problematisch. Zum einen läuft der Film dramaturgisch eher auf ein Duell zu, landet aber bei eine generischen Szene mit eine riesigen Horde namenloser Schergen.
Zum anderen ist die Inszenierung nur mäßig gelungen. Abgesehen davon, dass die Geschichte mit dem Hubschrauber selbst für James-Bond-Verhältnisse arg unglaubwürdig ist, verliert sich der Film zu sehr in Nahaufnahmen davon, wie die MGs das Haus in dem sich die Protagonisten verschanzt haben treffen. Der Schaden ist in der nächsten Großaufnahme natürlich verschwunden. Der Hubschrauber selbst stürzt dann später noch in das Haus ohne auch nur einen einzigen Ziegel zu verdrängen und verschwindet komplett, obwohl die Grundfläche des Helikopters größer ist, als die des Hauses. Digitalmurks der in einem Film dieser Größenordnung nicht vorkommen sollte.
Dass James Bond während der Szene eher auf Bauernschlaue Tricks a la John McLane zurückgreift verstärkt noch einmal das Gefühl einen „Stirb Langsam“ Film zu sehen. Ebenfalls seltsam ist es, dass der Film der sich oft eher zu viel als zu wenig Zeit lässt den Teil, in dem James Bond sich aus einem vereisten Teich befreit, komplett auslässt. Das Finale rettet sich dann mit einer gewissen dramatischen Qualität gerade noch so über die Ziellinie.
Skyfall |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch, Erzählung, Story | 12 | ||||||||||
Grundlegend gut erzählt Teils zu viel Leerlauf und Wiederholungen Sehr kontruierter Plot | |||||||||||
Charkterzeichnung und Schauspiel | 10 | ||||||||||
Gute Leistungen der Nebendarsteller und des Bösewichts Unpassender Daniel Craig Bösewicht etwas zu theatralisch | |||||||||||
Action | 12 | ||||||||||
Teils gut Größtenteils Mittelmäßig Finale teils Murks | |||||||||||
Handwerkliche Qualität | 11 | ||||||||||
Solide | |||||||||||
Sonstiges | 11 | ||||||||||
Zu viel „Stirb Langsam” | |||||||||||
Fazit | 56 | ||||||||||
Solider Action-Film der fast nichts mit James Bond zu tun hat | |||||||||||
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6 |