"Man muss die Franzosen einfach lieben," sagt der amerikanische Botschafter am Anfang des Films. Richtig. Denn sie bescheren uns regelmäßig wunderbare Actionfilme, die nicht von Studios glattgeschliffen und übermäßig poliert werden, wie die "Transporter" Reihe oder auch "96 Hours." Auch in "From Paris With Love" zeigt sich Paris eher bewölkt und in nicht unbedingt vorzeigefähigen Gegenden.
Eine richtige Story gibt es nicht, so geht es eigentlich nur um den stillen Amerikaner (Johnathan Rhys Meyers), der als Spion in der Botschaft bestenfalls mal das Liebesleben eines Ministers beobachtet, eine Wanze anbringt oder Nummernschilder tauscht. Der bekommt es dann natürlich mit einem sehr lauten Amerikaner zu tun, dem Agenten Charlie Wax (John Travolta). Der ist ein ziemlich nerviger Proll, aber natürlich auch hochgradig effektiv. Gleich am Flughafen besteht er darauf seine Energy-Drinks durch den Zoll zu bringen, denn darin ist seine Lieblingspistole, die von nun an ziemlich häufig zum Einsatz kommt. Natürlich geht es irgendwie darum Terroristen zu jagen. Mehr wird hier nicht verraten.
Die Präsenz von Hollywood-Star John Travolta, der in seiner Rolle fast schom beängstigend überzeugend wirkt und den Action-Proll gibt, an dem sich Vin Diesel schon seit gefühlten zwanzig Filmen erfolglos versucht, und das irre Tempo überspielen gekonnt den dünnen Plot. Seien wir doch mal ehrlich, seit wann brauchen Actionfilme gute Geschichten? Die restlichen Rollen des Films sind passend mit relativ unbekannten Schauspielern besetzt die ihre Rolle (die meist sowieso nach fünf Minuten erschossen wird) gekonnt ausfüllen.
Immer wieder fällt auf, dass die Franzosen die moderne Action-Ähstetik nahezu perfekt beherrschen (und besser als viele Amerikaner), so auch hier. Die Schießereien passen zusammen, auch wenn sie oft sehr nah an der Grenze zur Unübersichtlichkeit gebaut sind und die Martial Arts Szenen haben das gewohnt hohe Niveau. Ab und zu hat man den Eindruck, dass die Action-Szenen bewusst in Sets verlegt werden, wo viel zerstört werden kann, aber für richtige Zerstörungsorgien, wie bei John Woo fehlte dann wohl leider doch das Geld.
Den ganzen Spaß hat natürlich John Travolta, während sein Partner meist fassungslos daneben steht und die gefühlte Hälfte des Films mit einer chinesischen Vase voller Koks rumlaufen muss. Das hat mit Anspruch natürlich nichts zu tun, macht aber definitiv Spaß. Bleibt nur noch die Frage, warum wir (deutschen) so was eigentlich nicht können.
From Paris With Love |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Ordentliche Action Keine echte Erzählung | 3 | |||||||||
Charactere: | Glaubwürdig... ...aber reichlich überzeichnet | 7 | |||||||||
Schauspiel: | Solide glaubwürdige Leistungen | 6 | |||||||||
Kamera: | Effektive Kamera Teilweise Lo-Fi Bilder | 6 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt Teils zu wuchtig | 6 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 6 | |||||||||
Inszenierung: | Tempo und Spannung Keine echte Story | 7 | |||||||||
Design: | Unauffällig passend | 7 | |||||||||
Effekte: | Gute Physische Effekte, teilweise zu übertrieben | 6 | |||||||||
Action: | Schnell und intensiv Oft arg an der Grenze zur Unübersichtlichkeit | 7 | |||||||||
Summe: | Solider Kawumm-Film | 61 | |||||||||
Sinnlos spaßiger Krawall | 6 | ||||||||||
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