Dass Roland Emmerich (Godzilla, Independence Day) ein besonders filigraner Regisseur ist, würde er wohl nicht mal selber behaupten, aber dieses mal hat er das ganze vielleicht doch (selbst für eine Pulp-Fantasy Geschichte) etwas sehr grobschlächtig zusammengetackert. Warum die Sklavenjäger einer korrupten Zivilisation so weit reiten, dass der Held, welcher sie verfolgt mal eben um die halbe Welt reisen muss, wo er dann noch eine ganze Armee einsammelt erschließt sich genauso wenig, wie die Frage, wie es die Menschen der Stadt geschafft haben die Mammuts über so viel heißes Gebiet zu bringen.
Der Held will eigentlich nur seine Frau zurück und wird dann eher widerwillig zum Anführer des Kampfes gegen die fiese Zivilisation. Dabei muss er über hohe Berge, dichten Dschungel und natürlich die Wüste reisen und darf mal eben das navigieren mit Hilfe der Sterne erfinden. Natürlich gibt es am Ende die große Schlacht. Trotz aller Macken hätte man daraus ein packendes Fantasy-Epos zaubern können, doch den ganzen Film über bleibt die Sicht des Zuschauers zu entfernt und distanziert, um wirklich mit dem Helden (und seinen Begleitern) zu leiden.
Immer wenn es richtig unangenehm wird gibt es nur noch diffuse Totalen und die Stimme des Erzählers im Hintergrund, die gleich die Auflösung des Problems erklärt und wenn sonst nichts mehr hilft, dann wird eben die ganz dicke Orchester-Keule aus dem Sack geholt. Dabei könnte man fast den Eindruck bekommen, dass die menschlichen Darsteller zwischen den vielen Effekten eher stören. Gerade mal einer, Hauptdarsteller Steven Strait, bleibt dabei im Gedächtnis. Die anderen verschwinden in seltsam schwachen Figuren, denen sie nicht wirklich mehr Glanz oder Persönlichkeit verleihen können.
Ansonsten macht der Film nicht wirklich etwas falsch. Die Bilder sind wunderbare Fotografien, der Schnitt passt unauffällig, die Musik macht ihre Arbeit (wenn auch teilweise arg brachial) und auch die Action ist ordentlich. Roland Emmerich liefert hier zwar nichts wirklich herausragendes, setzt aber aktuelle Standards solide um, ohne wirklich offensichtlich andere Filme zu zitieren, aber eben auch ohne eigenen Glanz. Die Effekte hinterlassen ebenfalls einen etwas zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite stehen durchaus gelungene Mammuts, Städte und Massen-Szenen, auf der anderen ein Säbelzahntiger, der sich seltsam ungelenk bewegt. (Vergleichen Sie die Bewegungen einfach mal mit denen der Großkatzen in der gleichzeitig in vielen Kinos laufenden, sehr sehenswerten, Dokumentation "Unsere Erde"...)
Eine weitere Szene wirkt eher wie billige Stop Motion, oder schlecht nachträglich berechneter Zeitlupe. Deutlich störender ist allerdings, dass man immer das Gefühl hat, das zwischen Publikum und Figuren stets eine unsichtbare Mauer stehen bleibt. Auch dieser Film reiht sich ein in eine ganze Reihe von ähnlichen Filmen, die einfach zu sauber und steril wirken. Dadurch entsteht eher das Gefühl jemandem beim Spielen mit Miniaturen zuzusehen, anstatt in die Geschichte hineingezogen zu werden. Leider rauscht der Film dabei am Zuschauer vorbei, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das reicht zwar immer noch um Murks wie Schwerter des Königs deutlich zu deklassieren, aber die Erwartungen kann 10.000 b.c. nicht wirklich erfüllen.
10.000 b.c. |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Ordentlich erzählt Reichlich unglaubwürdig zusammengetackert | 5 | |||||||||
Charactere: | Hauptfiguren Nebenfiguren | 4 | |||||||||
Schauspiel: | Glaubwürdige Besetzung Keine besondere Leistung | 6 | |||||||||
Kamera: | Effektive Kamera und gute Bilder Blick zu distanziert | 6 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt Teils zu wuchtig | 5 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 5 | |||||||||
Inszenierung: | Gute Bilder Viel Holzhammer | 4 | |||||||||
Design: | Unauffällig passend | 6 | |||||||||
Effekte: | Gute Mammuts und Massen Säbelzahntiger unglaubwürdig | 6 | |||||||||
Action: | Solide Hausmannskost | 6 | |||||||||
Summe: | Zwiespältiges Fantasy-Abenteuer | 53 | |||||||||
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