Das ist sicher nicht der erste Versuch Quentin Tarantino nachzumachen und wohl auch nicht der letzte. Daran sind schon andere Filme ordentlich gescheitert, (u.a. "Irgendwann in Mexiko." Auch bei "Smokin' Aces" geht das mal wieder ordentlich in die Hose. Trotz einigen genialen Montagen und einem Haufen skurriler Typen ist der ganze Film zu wirr und unentschlossen. Dabei sind die Voraussetzungen gar nicht so schlecht.
Es geht darum, dass ein Unterhaltungskünstler mit Verbindungen zur Mafia sich der Polizei stellen will, um auszusagen. Daraufhin hat er einen Haufen, größtenteils Wahnsinniger Profikiller am Hals und noch einige Polizisten, die Versuchen das zu verhindern. Darunter drei Irre, die wie aus einem "Mad Max"-Film entsprungen wirken, zwei (schwarze) Frauen, normale Ganoven und Verkleidungskünstler, zwischen denen der Protagonist als Polizist fast schon unnatürlich normal wirkt, dann aber irgendwann auch mit einigen arg merkwürdigen Entscheidungen nervt.
Besondere schauspielerische Leistungen fallen eigentlich nicht auf, da sowieso keiner der Charaktere besonders viel Zeit bekommt. Dass trotzdem alle perfekt in ihre Rollen passen spricht wohl eher für die gute Wahl der Besetzung, den wirklich komplex ist eigentlich keine der Figuren und der Versuch Buddy Israel eine vielschichtigere Persönlichkeit zu geben geht daneben. Der wirkt eher wie ein Drogensüchtiger, der unter massivem Realitätsverlust leidet und ist, wie alle der Figuren im Film, eher unsympathisch.
Trotzdem ist der erste Teil des Films, in dem die diversen Killer sich in einer genialen Montage gegenseitig und ihr Opfer vorstellen durchaus gelungen. Doch sobald es auf den Showdown zugeht verliert der Film trotz reichlich bleihaltiger Luft den Faden. Die Actionszenen sind einfach zu durchschnittlich und uninspiriert. Der Film bekommt dazu seine ausufernde Menge an Figuren und Plotfäden mit fortlaufender Zeit immer weniger in den Griff und das gesamte Ende wirkt schlicht zu willkürlich.
Am Ende bleiben zwei oder drei der Typen (u.a. die Kleine mit dem riesigen Gewehr) in Erinnerung. Der langweilige Protagonist zählt allerdings nicht dazu. Ohne echte Sympathieträger und arg wirr geschreiben, bleibt am Ende das Gefühl, dass der Film nicht so recht weiss, was er eigentlich will. Das ganze ist zu schrill für einen ernsthaften Actionthriller (und nicht intensiv und spannend genug), aber für eine Komödie fehlt jede Komik. Es gibt nicht einmal brauchbare Witze. Hier ist mal wieder ein Versuch schiefgegangen Tarantino nachzumachen, oder: Hier hatte jemand eine Menge interessanter Ideen, war aber nicht in der Lage diese vernünftig zusammenzuführen.
Smokin' Aces |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Wirr und teilweise wenig nachvollziehbar | 2 | |||||||||
Charactere: | Interessante schräge Typen Kaum Persönlichkeit | 3 | |||||||||
Schauspiel: | Alle Rollen passend besetzt | 5 | |||||||||
Kamera: | Solide unauffällige Kamera | 6 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt | 5 | |||||||||
Schnitt: | Geniale Montage im ersten Drittel | 6 | |||||||||
Inszenierung: | Viele (teils gute) Ideen... ...die nicht zusammenpassen | 2 | |||||||||
Design: | Unauffällig passend | 6 | |||||||||
Effekte: | Ordentliche Effekte | 5 | |||||||||
Action: | Trotz hohen Blutgehaltes langweilig und bieder | 3 | |||||||||
Summe: | Erster Teil Wirre Ideensammlung | 43 | |||||||||
Schlechte Tarantino-Kopie | 4 | ||||||||||
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