Die Steven Seagal Filme aus den achtzigern sind alle durchaus sehenswert, auch wenn der Mann hierzulande nicht den Status hat, wie in Übersee. Auch der noch nicht so alte "Exit Wounds" kann durchaus an diese Tradition anschließen. Jetzt versucht ein drittklassiger Regisseur das Erfolgsrezept nachzumachen und stellt dem Prügel-Altmeister wieder einen Rapper zur Seite und versucht es mit Hip-Hop-Coolness. Auch der Soundtrack ist wieder größtenteils Hip-Hop, die Lieder sitzen aber nicht annährened so gut, wie beim großen Vorbild.
Als FBI-Mann wird Steven Seagal in eine große Gangsterorganisation eingeschleust, wo er sich mit seinem Partner (Rapper Ja Rule) langsam hocharbeiten will, bis er an den Chef kommt, der für den Tot seiner Frau verantworltlich ist. Doch alles geht schief und die beiden landen im gefürchteten Knast von New Alcatraz. Dort soll ein alter Räuber hingerichtet werden, der damit das Geheimnis um das Versteck seiner Beute mit ins Grab nehmen würde. Eine Gruppe von gut organisierten Gangstern versucht das zu verhindern und bricht in das Gefängnis ein.
Es ist meistens sowieso müßig bei einem reinen Actionfilm, besonders einem mit Steven Seagal, über die Schauspieler zu reden, aber zumindest der Rapper Ja Rule liefert eine durchaus sehenswerte Leistung ab und schlägt sich sowohl schauspielerisch als auch kämpferisch deutlich besser als Kollege DMX. Ansonsten gibt es recht wenig positives über den Film zu sagen. Die Dialoge sind größtenteils eher peinlich oder langweilig und gesagt wird meistens eher wenig mit zu vielen Worten.
Das wäre ja alles noch erträglich, wenn wenigstens die Action gut wäre, aber genau da versagt der Film. Die Dame bei den bösen darf sich mehr Prügeln als Steven Seagal, der sich durch einige der schlechtesten Choreografien seiner Karriere kämpfen muss. Natürlich ist nicht alles schlecht, aber die guten Momente sind einfach zu selten. Allzu häufig wird einfach nur in bester Manier der Neunziger uninspiriert was in die Luft gejagt, weil Explosionen immer spektakulär sind. Häufig wird nur uninspiriert das Set zerschrotet, um zu zeigen, dass man zu viel Geld für diesen Film hatte. Am Ende muss Steven Seagal dann noch einen auf Triple-X machen, aber das war im (sowieso schon schwachen) Original deutlich besser.
Störend ist auch die oft aufgesetzt wirkende Coolness bei der ganzen Geschichte. Von den unnötigen Bewegungsbeschleunigungsschnitten am Anfang, über unpassende Musik bis hin zum Verhalten der anderen Häftlinge wirkt vieles aufgesetzt und konstruiert. Dieser Film ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Actionfilm besser nicht sein sollte. Schade um die durchaus charismatischen Darsteller und das viele Geld, das hier verschwendet wurde.
Halb Tot |
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Alternativen |
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Positiv |
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