Transformers 3

Die dunkle Seite des Mondes

Nachdem sogar Regisseur Michael Bay zugegeben hat, dass er den zweiten Teil versemmelt hat, war auf eine Besserung zu hoffen. Tatsächlich ist der dritte Teil in vielen Aspekten eine Steigerung, die vielen aber immer noch nicht ausreicht. Dabei ist die Inszenierung für einen Micheal Bay Film überraschend zurückhaltend, der Stil ist eher gedeckt als schrillbunt und die Erzählung funktioniert auch. Genau so ist der Humor immer noch extreme Geschmackssache, aber bei weitem nicht mehr so störend, weil die Szenen deutlich kürzer sind statt sich unerträglich in die Länge zu ziehen.

Der Film fängt einmal mehr mit dem Krieg auf dem Planeten Cybertron an (der Heimat der Transformers). Ein letztes Schiff schafft es von dort zu fliehen und landet, nachdem es angeschossen wird, auf dem Mond des Planeten Erde abstürzt. Dies ist der Grund für das Mondprogramm der NASA. Durch diverse Verwicklungen kommt Sam Witwicky dem ganzen auf die Spur und wird dann aber von der Chefin der CIA nur begrenzt ernst genommen, hat aber natürlich Recht und verfolgt vieles auf eigene Faust weiter. Dazu muss er sich noch mit seiner wieder viel zu schönen Freundin und einem Nebenbuhler herumärgen, der sich dann auch noch als Bösewicht herausstellt. Nach einigen weiteren zwischenstation Treffen dann alle zum großen Showdown in Chicago.

Neben den Bekannten aus den bisherigen Filmen (Shia LaBeouf, John Turturro, Josh Duhamel und Tyrese Gibson) kommen natürlich auch dieses mal wieder neue Figuren hinzu, u.a. Frances McDormand die ihre CIA-Chefin mit der Arroganz der Macht des größten Geheimdienstes der Erde ausstattet und Patrick Dempsey als Kollaborateur mit den Bösen, der allerdings noch etwas fieser hätte spielen können. Der größte Fehler des Films war die Besetzung von Rosie Huntington-Whiteley als neue Freundin von Sam. Denn die ist nur Model und kann nicht Schauspielen, was zwischen den Leistungen der anderen Darsteller deutlich negativ auffällt.

Eigentlich sollte es überflüssig sein noch Worte über die handwerkliche und technische Brillanz von Micheal Bay zu verlieren, aber er hat den Stadard für Action, Stunts und 3D einmal mehr nach oben verschoben. Aufgeräumte und doch detaillierte sets in kristallklarem 3D mit der brillanten Kamera von Amir Mokri eingefangen, Sprünge mit Wingsuits aus Hubschraubern bei denen ein Stuntkameramann gleich mitspringt und dazu eine etwas zurückhaltendere Version des berühmten Action-Stils. Eine der größten überraschungen des Films ist es, dass Michael Bay darauf verzichtet Dinge aus der Leinwand kommen zu lassen.

Die Story passt zwar flüssig zusammen, ist aber bei der Erschaffung eines globalen Konflikts etwas zu ausufernd und hat wie immer bei Micheal Bay die eine oder andere Nebenfigur zu viel. Sams Eltern und die beiden kleinen Transformer könnte man sicherlich ohne Verlust aus dem Film herausschneiden. Trotzdem ist Transformers 3 ein gelungenes Actionepos, das sich fast wie ein düsterer Kriegsfilm anfühlt und auf die Coolness der vorherigen Teile verzichtet.

Transformers 3

Alternativen

Einzelwertung

Drehbuch: Kreis Solide geschriebenes Action-Epos 6
Charaktere: Plus Ordentliche Hauptfiguren Minus Nebenfiguren zu flach 6
Schauspiel: Plus Gutes Spiel im Rahmen des Möglichen Minus Rose Huntington-Whitely 6
Kamera: Plus Gute Bilder Plus Sehr Effektiv Plus Brillanter 3D-Effekt 9
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt Minus Wenig Subtil 6
Schnitt: Plus Effektiver, Zielsicherer Schnitt 8
Inszenierung Plus Brillante Optik Minus Etwas zu ausufernd 4
Design: Plus Unauffällig passend Plus Transformers gut gelungen 8
Effekte: Plus Gute Effekte auf dem stand der Technik 8
Action: Plus Gekonnt und spektakulär in Szene gesetzt 9
Summe: Plus Gelungenes Actionepos Minus Etwas zu breit angelegt  70 
Spannendes Actionepos mit der einen oder anderen Nebenfigur zu viel 7