Eigentlich hatte Vin Diesel der von ihm gestarteten Reihe schon der Rücken gekehrt, weil er die Figuren Xander Cage ("xXx") und Riddick eigentlich deutlich spannender fand. Doch seine Fans wollten ihn lieber wieder hinter dem Steuer von gepimpten Muscle-Cars sehen. Schon beim letzten Teil war er wieder dabei und offensichtlich so erfolgreich, dass schnell ein neuer her musste. Der Vorteil der Reihe ist, dass außer harten Kerlen in schnellen Autos die Schauplätze und Geschichten relativ leicht ausgetauscht werden können. Tatsächlich funktioniert das dieses mal besonders gut.
Dieses mal verschlägt es Dominic Toretto (Vin Diesel), Brian O'Connor (Paul Walker) und Mia Toretto (Jordana Brewster) nach Rio de Janeiro. Eigentlich wollen sie nur untertauchen und kleinere Aufträge Annehmen, finden sich aber stattdessen bald im Visier der Mafia wieder. Als würde das noch nicht reichen werden sie auch noch von einem eisenharten FBI-Mann (Dwayne Johnson) gejagt. Damit sie verschwinden und sich der Verfolgung entziehen können, beschließen sie das Geld der Mafia zu stehlen und deren schmierigen Boss fertig zu machen. Dafür stellen sie ein Team zusammen, das aus praktisch aus allen noch lebenden Figuren der bisherigen Filme besteht.
Wenig überraschend gibt es keine sonderlich überzeugenden schauspielerischen Leistungen, da praktisch alle Hauptrollen von Actiondarstellern besetzt sind, die eher durch physische Präsenz als durch großes mimisches können Auffallen. Dafür sind die Leistungen durchaus in Ordnung, können aber natürlich nicht mit denen von richtigen Schauspielern mithalten. Dazu ist "Fast Five" abgesehen von den oben erwähnten Hauptrollen eher ein Ensemble-Stück, wo jedes der Teammitglieder eine gewisse Zeit bekommt.
"Fast Five" ist einer der besten größeren Action-Filme der letzten Jahre, denn er schafft es eine Balance zu halten, die größtenteils verloren gegangen ist. Der Film ist bunt aber doch dreckig genug, es gibt Witze und kleinere Albernheiten, ohne in völlig nervigen Unsinn abzudriften. Die Action ist übertrieben, aber ohne völlig albern zu werden. Die Actionszenen finden immer genau die richtige Mischung aus Hektik und Übersicht. Damit katapultiert sich Justin Lin endgültig in die Reihe der besten Action-Regisseure. Lediglich bei der Keilerei zwischen Vin Diesel und Dwayne Johnson werden Kamera und Schnitt etwas zu hektisch.
Auch wenn es nichts zu meckern gibt, kann die Arbeit des Kameramanns nicht mit der von Amir Mokri aus dem letzten Teil mithalten. Durch die nahezu perfekte Mischung aus Action, solider Story, etwas Humor und einem Schuss Erotik ist "Fast Five" einer der besten und unterhaltsamsten Action-Filme der letzten Jahre.
Fast Five |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Solider Actionplot | 6 | |||||||||
Charaktere: | Glaubwürdige harte Kerle Meist arg Stereotyp | 7 | |||||||||
Schauspiel: | Solide und Glaubwürdig gespielt | 6 | |||||||||
Kamera: | Gute Bilder Sehr Effektiv | 7 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt | 7 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 7 | |||||||||
Inszenierung: | Perfekte Mischung | 8 | |||||||||
Design: | Unauffällig passend | 7 | |||||||||
Effekte: | Gute Effekte ohne erkennbare Computerhilfe | 8 | |||||||||
Action: | Großartige Action Klopperei etwas hektisch | 9 | |||||||||
Summe: | Klasse Actionfilm | 72 | |||||||||
Leicht, unterhaltsam und handwerklich hervorragender Actionfilm | 7 | ||||||||||
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