Die Polizei ist in vielen Actionfilmen unfähig, korrupt oder beides, schließlich muss es ja einen Grund geben, dass der Held, egal ob mit oder ohne Marke, bei den Gangstern aufräumen muss. Typsich ist diese Konstruktion u.a. für die meisten alten Steven Seagal-Filme, wie zuletzt auch Exit Wounds. Allerdings gibt es in "Street Kings" gar keinen wirklich Guten mehr, sondern nur noch mehr oder weniger korrupte oder kaputte Typen. Jeder scheint scheint seine eigenen Pläne und Geheimnisse zu haben. Der nach dem Tod seiner Frau gebrochene Held, der Gangster lieber erschießt, als sie zu verhaften ist dabei noch die geradlinigste Figur.
Detective Tom Ludlow (ein ziemlich fertig aussehender Keanu Reeves) Mitglied einer Spezialeinheit der Polizei von L.A., die ihn bei seinem brachialen, häufig nicht wirklich gesetzeskonformen Vorgehen deckt. Doch als sein ehemalige Partner erschossen wird, findet sich Tom in einem Strudel aus Verdacht und Korruption wieder, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Dabei ist er immer noch genug Polizist, dass er alles aufklären will. Das ist sich zwischen korrupten Kollegen, interner Ermittlung und echten Gangstern ziemlich schwierig.
Die Leistung der Schauspieler hinterlässt ein etwas zwiespältiges Bild. Die meisten Erledigen ihre Aufgabe solide, und stellen ihre Figuren ohne Ausfall, aber auch ohne Glanz dar. Forest Whitaker liefert mit seiner komplexen Figur die beste Leistung des Films, während der Auftritt von Keanu Reeves. besonders dank der schlechten deutschen Synchronisation schwer einzuschätzen ist. Irgendwie passt der Mann in seine Rolle, muss deshalb den anderen gegenüber auch immer etwas fremd wirken, aber es hätte wahrscheinlich bessere Besetzungen gegeben.
Optisch erinnert "Street Kings" an den (deutlisch schwächeren) "Dirty", hat aber offensichtlich ein größeres Budget und, wichtiger, ein Skript, das seine Fäden am Ende sauber verknüpft. "Street Kings" ist ein Action-Thriller mit eher harten und kurzen Kämpfen, die vom Stil her gut passen, sich sauber in das Umfeld einfügen, aber trotzdem nur solides Handwerk bieten. Die Stunts und (digitalen) Effekte sind perfekt in die recht natürliche Optik des Films eingebettet.
Störend sind einige Längen, sowie die etwas unübersichtliche Menge an wichtigen Nebenfiguren, von denen einige alleine schon aus Zeitmangel etwas untergehen. "Street Kings" ist ein solider Thriller mit finsterer und dreckiger Atmosphäre, dem irgendetwas fehlt um wirklich überzeugen zu können. P.S.: Die ein wenig an Exit Wounds erinnernde Coolness des Trailers findet sich im Film nicht wieder.
Street Kings |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Solide Erzählung | 7 | |||||||||
Charactere: | Glaubwürdig Etwas fehlt | 5 | |||||||||
Schauspiel: | Forest Whitaker Solide Leistung ohne Glanz | 5 | |||||||||
Kamera: | Effektiv | 6 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt | 6 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 6 | |||||||||
Inszenierung: | Passende Atmosphäre Leichte Längen | 7 | |||||||||
Design: | Unauffällig passend | 6 | |||||||||
Effekte: | Passende Effekte | 7 | |||||||||
Action: | Guter Standard | 7 | |||||||||
Summe: | Solider Action-Thriller | 57 | |||||||||
Gut geschriebener Thriller mit Schwächen in der Umsetzung | 6 | ||||||||||
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