Die Geheimnisse der Spiderwicks

Bücher machen Ärger

Die ersten Trailer zu diesem Film tauchten kurz nach denen zu "Der Goldene Kompass" auf und machten von Anfang an einen besseren Eindruck. Sterile Computer-Bilder und ohne Inhalt oder Spannung auf der einen Seite, organische Bilder und jede Spannung auf der anderen (der von Spiderwick). Ganz so schlecht wie befürchtet war "Der Goldene Kompass" dann auch nicht, abgesehen von der viel zu sterilen Optik. Genau dort überzeugt "Die Geheimnisse der Spiderwicks" mit seinem organischen Look und der leicht surrealen Stils von Zeichner Tony Diterlizzi an und ist auch insgesamt der bessere Film.

Mit einer überraschend finsteren Atmosphäre und hohem Tempo legt der Film los und legt dabei nur wenige gut platzierte Verschnaufpausen ein. Am Anfang erleben wir, wie Arthur Spiderwick das Buch, um welches es im Film geht fertig stellt. Achtzig Jahre später zieht eine junge Familie in das Haus ein, was besonders den jüngsten gar nicht freut. Doch dann findet er einen versteckten Raum und das Buch seines Großonkels Arthur Spiderwick und öffnet es trotz mehrerer Warnungen, denn "die Konsequenzen können tödlich sein." Schon haben der Junge und seine Familie eine ganze Armee fieser kleiner Kobolde mit großen Mäulern und spitzen Zähnen am Hals und den nach viel bösartigeren Oger Mulgarath. Zum Glück gibt es auch weniger feindselige Fabelwesen...

Der Film setzt dabei lieber auf Schauspieler als auf Stars, die ihre Aufgabe allesamt mit großer Spielfreude machen und perfekt zu ihren lebendigen und glaubwürdigen Figuren passen. Nich Nolte als Oberbösewicht Mulgarath und David Strathairn als Arthur Spiderwick dürften dabei noch die bekanntesten Darsteller sein. Natürlich spielen auch die fantastischen Kreaturen eine große Rolle. Dabei gelingt es dem Film tatsächlich den Charme der Bilder von Tony DiTerlizzi einzufangen und auf die Leinwand zu bringen.

Egal ob der fiese Oger, die gemeinen Kobolde und deren Anführer, der etwas zu leicht abzulenkende Hogsqueal oder auch die freundlicheren Kreaturen, alle fügen sich perfekt in die Welt des Films ein, jagen und beißen die Helden überzeugend. Dazu kommen die Eigenwilligen Kämpfe, teilweise auch mit Fechtwaffen, aber in dieser Welt mit eher eigenwilligen Waffen wie Tomatensauce, welche den Kobolden schadet. Die Actionszenen sind schnell kommen aber ohne unnötige Schnittorgien aus.

Trotz der Masse an Effekten wirkt die Optik des Films angenehm natürlich und organisch, was wohl auch an der perfekten Verzahnung von physischen und digitalen Effekten liegt. "Die Geheimnisse der Spiderwick" ist ein packender Fantasy-Film mit eigenem Stil und dichter finsterer Atmosphäre, dazu handwerklich hervorragend ausgeführt.

Die Geheimnisse der Spiderwicks

Alternativen

Einzelwertung

Drehbuch: Plus Packende Erzählung 9
Charactere: Plus Glaubwürdig und lebendig 8
Schauspiel: Plus Gute und passende Leistung ohne herausragendes 7
Kamera: Plus Gute Bilder Plus Sehr Effektiv 8
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt 7
Schnitt: Plus Guter, effektiver und zielsicherer Schnitt 8
Inszenierung Plus Dichte Atmosphäre Plus Organischer Look 9
Design: Plus Sehr gutes passendes Design 8
Effekte: Plus Gute Effekte, im Stil perfekt passend 8
Action: Plus Gute eigenständige Actionszenen 8
Summe: Plus Packendes atmosphärisch dichtes Fantasy-Abenteuer  80 
Wunderbares Fantasy-Abenteuer 8