Es spricht schon für die Ambition der Macher, ein Action-Abenteuer im Bürgerkrieg von Sierra Leone 1999 zu platzieren. Dabei wird keiner der wichtigen Aspekte ausgelassen. Zentrum des Filmes ist (daher auch der Titel) die Finanzierung des Krieges durch den (illegalen) Verkauf von Diamanten, um Waffen und den Krieg zu Finanzieren. Auch die Flüchtlingsproblematik und die Problematik der Kindersoldaten wird nicht ausgelassen, aber bei weitem nicht so ausführlich behandelt. Das Drehbuch stellt den schwarzen Familienvater Solomon Kane und den weißen Schmuggler und Ganoven Danny Archer in das Zentrum.
Der einfache Fischer Solomon Kane (Djimon Hounsou) schickt seinen Sohn zur Schule, damit der einmal Arzt werden kann und es besser hat als er. Doch daraus wird nichts, denn der Krieg findt das Heimatdorf der Familie und Solomon muss in der Diamantenmine arbeiten, während sein Sohn zum Kindersoldaten geformt wird. Es gelingt ihm einen besonders großen Diamanten zu verstecken, bevor er von der anderen Seite gefangen genommen wird. Er will natürlich seine Familie retten. Das bringt ihn in Kontakt mit dem zwielichtigen Schmuggler Danny Archer (Leonardo DiCaprio), der hofft das Land (und Afrika) mit Hilfe des Diamanten zu verlassen und Solomon verspricht diesem zu Helfen, um dieses zu erreichen. Dabei werden sie von der Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Connelly) begleitet und (teilweise) unterstüzt.
Die Lesitung der Schauspieler ist großartig. Besonders Leonardo DiCaprio und Jennifer Connelly spielen so brillant, dass sie praktisch zu ihren Charakteren werden, obwohl man sie auch in völlig anderen Rollen kennt. Dagegen wirkt Djimon Hounsou, trotz ebenfalls hervorragender Leistung, teilweise etwas theatralisch. Der Rest der Besetzung passt sich dem hohen Niveau der Hauptdarsteller an. Die Kamera liefert gute Bilder, die allerdings an der einen oder anderen Stelle etwas zu hübsch wirken. Die Musik wirkt immer passend und selten aufdringlich.
Natürlich sind auch die Actionszenen packend inszeniert und unauffällig gut Choreographiert. Dabei pendelt sich der Härtegrad irgendwo zwischen härterer Action und (arg) weichem Kriegsfilm ein. Das passt zwar, wirkt aber für einen Film mit einer klaren Anti-Kriegs-Aussage nicht ganz konsequent. Das gilt ebenso für die Darstellung der Flüchtlinge, deren Situation für das Publikum nicht wirklich begreifbar wird. Das ist sicherlich auch Teil der Philosophie des Filmes. Jennifer Connelly sagt dort sinngemäß: "Ich bin es leid immer nur über Opfer zu schreiben. Ich will über die Hintergründe [des schmutzigen Diamantenhandels] erzählen."
Allerdings können weder das, noch das arg typische Hollywood-Ende das Fazit ändern, einen fast großen Film gesehen zu haben, der vielleicht etwas zu sehr versucht trotz allem einem breiten Mainstream-Publikum zu gefallen. Dazu ist "Blood Diamond" der erste überlange Film seit langem, der seine Zeit tatsächlich sinnvoll füllen kann, statt einfach nur gedehnt zu wirken. Sehenswerter Film.
Blood Diamond |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Packend erzählt Umfassend Etwas Lang | 8 | |||||||||
Charaktere: | Glaubwürdig und vielschichtig | 9 | |||||||||
Schauspiel: | Hauptdarsteller Hohes Niveau | 10 | |||||||||
Kamera: | Gute Bilder Sehr Effektiv Teils zu hübsch | 7 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher eingesetzt | 7 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 7 | |||||||||
Inszenierung: | Gute Erzählt Orientiert sich an realen Problemen | 8 | |||||||||
Design: | Unaufällig passend | 7 | |||||||||
Effekte: | Gute nicht sichtbare Effekte | 9 | |||||||||
Action: | Packend Nicht ganz konsequent | 7 | |||||||||
Summe: | Packend und fast real Nicht ganz konsequent | 79 | |||||||||
Packendes Action-Abenteuer mit ernsthaftem Hintergrund | 8 | ||||||||||
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