Viel schlechter als ein Machwerk von Paul W.S. Anderson kann ein Film kaum sein, daher war ein Steigerung für den von einem völlig anderen Team geschaffenen zweiten Teil. Doch am Ende kann das Ergebnis nur begrenzt überzeugen. Dabei war die Vorschau recht vielversprechend und das Konzept ist eigentlich gar nicht so verkehrt. Ein Raumschiff der Predator, das auch Aliens an Bord hat stürtzt in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt ab, nachdem die Aliens die eigentliche Crew überwältigen. Ein andere Predator bekommt das mit und macht sich auf die Jagd.
Das Konzept den Kampf der Monster erst langsam aber sicher auf eine fast Idyllische Kleinstadt übergreifen zu lassen, wo das Leben dank der Kreaturen aus den Fugen gerät und dann oft sehr kurz ist, gefällt mir eigentlich. Aber genau da liegt dann auch die größte Schwäche des Films. Die menschlichen Figuren wirken oft arg lieblos. Deren Aufgabe ist es sowieso zwischen den Monstern nicht weiter zu stören. Allerdings sterben sowieso nur wenige der sympathischeren Figuren. Ansonsten kann man natürlich dem Predator dabei zusehen, wie er massig Aliens effektiv ins Jenseits befördert.
Dabei macht der Film nicht wirklich viel falsch, setzt aber auf einen erschreckend altmodischen Stil. Aliens vs. Predator 2 setzt nicht nur auf eine traditionelle organische Optik, wogegen nichts einzuwenden ist (im gegenteil), sonderen auch auf den altmodischen FX-Action-Stil mit wenig Licht und viel Kamerabewegung, der mal eingeführt wurde, damit man mäßige Effekte nicht als solche erkennt. Nötig ist das nicht, denn wenn man mal etwas mehr sieht stellt man fest, dass die Effekte durchaus ziemlich gut gelungen sind und dieses Versteckspiel eigentlich gar nicht nötig haben.
Dass die eher unbekannten Schauspieler in dem Spektakel eher untergehen war zu erwarten. Dass ihnen das Drehbuch in der Zeit die ihnen zur Verfügung steht allerdings nicht genug Persönlichkeit verleiht, um überhaupt spielen zu können ist sicherlich die größte Schwäche des Films. Dadurch wird das ganze allerdings eher unpersönlich und packt einen nicht immer. Wäre da nicht die dichte Atmosphäre und die Fähigkeit das Films jederzeit Paranoia zu erschaffen, würde das ganze in der Endabrechnung sicherlich schlechter aussehen.
"Aliens vs. Predator 2" ist damit ein äußerst zwiespältiger Film, der auf der positiven Seite seinen organischen Look, coole Kreaturen und gutes Design (besonders auf der Seite der Aliens und des Predators), eine dichte Atmosphäre und solide wenn auch etwas altbackene Action zu bieten hat. Auf der anderen Seite trüben schwächen im Drehbuch, vor allem bei der Charakterzeichnung den Gesamteindruck, so dass am Ende eine knappe 6 stehen bleibt und die Empfehlung sich mal einen "Planet Terror genauer zur Brust zu nehmen, bevor man so etwas noch einmal versucht.
Aliens vs. Predator 2 |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Gutes Konzept Mäßig erzählt | 5 | |||||||||
Charactere: | Interessante Figuren... ...die nicht ausgearbeitet werden | 2 | |||||||||
Schauspiel: | Rollen geben den Darstellern kaum Gelegenheit zu spielen | 3 | |||||||||
Kamera: | Gute Bilder Sehr Effektiv | 6 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt Teils zu wuchtig | 6 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 5 | |||||||||
Inszenierung: | Organischer Look Teils altbacken | 6 | |||||||||
Design: | Gutes und passendes Design | 8 | |||||||||
Effekte: | Gute Effekte teilweise zu sehr versteckt | 7 | |||||||||
Action: | Solide Ideen Zu wenig Licht Zu viel Wackelkamera | 6 | |||||||||
Summe: | Altmodisch Organischer Look Menschliche Figuren ohne Persönlichkeit | 54 | |||||||||
Altmodisches Gemetzel mit Schwächen bei der Charakterzeichnung | 5 | ||||||||||
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