Revenge Of The Warrior

Martial Arts ohne Computer

Martial Arts Filme waren schon immer eine recht spezielle Geschichte für ein begrenztes Publikum, abgesehen von Ausnahmen wie Bruce Lee oder Jackie Chan. Das wird sich wohl auch nach "3 Engel für Charlie" und "Matrix: Reloaded" nicht wirklich ändern. "Revenge of the Warrior" ist für Martial Arts Fans Pflicht, besonders, da er (fast) ohne Strippen und Computerunterstützung auskommt. Hier wird noch ohne diesen ganzen Quatsch geprügelt. Als Notiz am Rande gibt es auch hier mal wieder ordentliche Namensverwirrung: Der Film heißt im Original wohl "Tom Yung Gong," in Deutschland "Revenge of the Warrior" und in Nordamerika "The Protector."

Die Story ist wie in einem Actionfilm üblich eher dünn. Der Held ist Beschützer der königlichen Elefanten, aber seiner und der seines Vaters werden dann von Skrupellosen Gangstern nach Australien entführt, was der Held natürlich nicht auf sich sitzen lassen kann und sich auf dem Weg dahin seine geliebten Tiere zurückzubekommen gleich mit einer ganzen Mafia anlegt. Die Beziehung des Helden zu den Elephanten wird in einer erstaunlich langen Einführung durchaus plausibel gemacht, auch wenn die Mythologie dahinter für einen westlichen Zuschauer nicht ganz klar wird. Lediglich auf die billig computergenerierten Traumszenen hätte ich auch gerne verzichtet.

Die (größtenteils recht unbekannten) Schauspieler füllen ihre Rollen gut aus, selbst Tony Jaa verusucht ein wenig zu schauspielern, das wirkt allerdigns arg theatralisch. An einigen Stellen wäre es sicher auch ganz angenehm gewesen schon etwas früher zu wissen, wer eigentlich auf wessen Seite steht, aber die dünne Story dient natürlich sowieso nur als Aufhänger für Action und Martial Arts Szenen.

Die sind dann auch erwartet hochwertig und Tony Jaa und sein Regisseur schaffen es tatsächlich jeder Szene einen anderen Charakter zu geben. Am Anfang kämpft er nur gegen wenige Gegner, dazu gibt es noch zwei flotte Verfolgungsjagden und natürlich jede Menge Kampfkunst und Akrobatik zu sehen. Zumindest letztere wird wohl zumindest teilweise von Strippen unterstützt, aber bei den eigentlich Kämpfen wird aber auf solche Spielereien und Computertricks zum Glück verzichtet. Allerdings finde ich zumindest die Reihenfolge der letzten beiden Kämpfe etwas unglücklich.

Ich hätte mir den Kampf gegen hervorragende Einzelkämpfer andere Stile im Tempel als Showdown gewünscht und den Massenkampf, der das Finale ist, als vorletze Actionszene. Ansonsten macht es einfach deutlich mehr Freude einem echten Könner beim Kämpfen zuzusehen, als künstlich hochstilisierten Murks wie "Ultraviolet" ertragen zu müssen. Mit einem besseren Drehbuch wäre sogar ein Punkt mehr drin. Etwas überraschend ist, dass der Film trotz einiger recht harter Szenen im Land (der völlig überflüssigen) BPjM tatsächlich ab 16 freigegeben ist.

Revenge Of The Warrior

Alternativen

  • New Police Story (? - Jackie Chan ernsthaft)
  • District B-13 (? - Martial Arts aus Frankreich)

Einzelwertung

Drehbuch: Plus Gute Einführung Minus Dünne Story 5
Charactere: Plus Solide Charaktere mit nachvollziehbarer Persönlichkeit 6
Schauspiel: Plus Glaubwürdige Darsteller Minus keine besondere Leistung 6
Kamera: Plus Effektive Kameraführung 7
Musik: Plus Unauffällig Passend 6
Schnitt: Plus Solider Schnitt, nichts besonderes 7
Inszenierung: Plus Grundsolider Film ohne unnötige Spielereien 6
Design: Plus Unauffällig passend 6
Effekte: Plus Gute physische Effekte Minus Billige Computerszenen 5
Action: Plus Gut choreographiert Kreis Etwas unglücklich Verteilung 7
Summe: Plus "Echte" Martial Arts Minus Schwache Erzählung 61
Gelungener Martial Arts Film mit arg dünner Story 6