Die Knetgummimännchen Wallace und Groomit dürften die Meisten schon mal irgendwo in ihren Kurzfilmen gesehen haben. Nachdem deren Schöpfer in ihrem ersten Kinofilm "Chicken Run" erst einmal zu anderen Figuren gegangen sind, so sind sie jetzt zu den Figuren zurückgekehrt die sie berühmt gemacht haben. Es ist auch ein guter Schachzug von Dreamworks einen Kurzfilm mit den Pinguinen aus "Madagascar" als Vorfilm zu zeigen. Dadurch fällt der unterschied zwischen der arg sterilen digitalen Animation und der deutlich echter wirkenden Puppenanimation des Hauptfilmes noch mehr auf.
Der etwas trottelige Erfinder Wallace und sein schlauer Hund Groomit betreiben in diesem Film ein Unternehemen zur humanen Bekämpfung von Hasen, die sie nicht töten, sondern nur Einfangen. Allerdings werden die Käfige zu Hause langsam voll und Wallace versucht das Problem mit einem Gerät zu lösen, das er eigentlich entwickelt hat um seinen Heißhunger auf Käse zu stillen. Doch das Experiment geht schief und von nun an haben es die Beiden mit einem schrecklichen Riesenkaninchen zu tun, das den jährlich stattfindenden Riesengemüsewettbewerb bedroht.
Zusätzlich kämpft Wallace noch mit einem klassischen englischen Jäger, der das Kaninchenproblem lieber mit Kugeln lösen würde, was der eher Tierlieben Gräfin aber nicht wirklich gefällt. So jagen die Charaktere durch eine wunderbar detailverliebt nachgebaute englische Provinz, mit ihren kleinen Gärten, dem typisch britischen Polizisten und seinen eigenwilligen Anwohnern. Dazu zitiert der Film gekonnt einen Haufen Filmklassiker, wie etwas klassische Horrorfilme. Andererseits liegt der Schwerpunkt eher auf Action und Witz.
Trotz der Einschränkungen des Stop-Motion-Verfahrens sind die Actionsequenzen des Filmes wunderbar rasant, so unauffällig atemberaubend und mit skurrilen Einfällen gefüllt, dass es eine wahre Freude ist. Egal, ob Groomit das Kaninchen mit dem Auto durch dessen Tunnel jagt, auf eine riesigen Aubergine surft, oder er und sein Widersacher, der Hund des Jägers sich in Flugzeugen aus dem Kinderkarussell durch die Lüfte jagen, ist immer für Komik und Witz gesorgt.
Überhaupt ist Wallace und Groomit "The Curse of the Were-Rabbit" (die Übersetzung des Titels ist mal wieder ein Fall für die Sparte "Warum können die Deutschen das nicht?") einer der wenigen Filme, die es tatsächlich schaffen die Melancholie und Tragik echter Komik zu haben, statt mit zwanghaft witzigem Klamauk zu nerven. Ein unterhaltsamer, eigenwilliger, wunderbar charmanter Film, wie ihn schlicht und einfach nur Briten machen können.
Wallace und Groomit |
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