Mit Sequels ist das ja immer so eine Sache. Meist machen sie das gleiche noch mal, mit weniger Inhalt und größerem Budget. Teurer als der erste Teil wirkt dieser Film definitiv, aber dem weniger an Inhalt haben die Autoren durchaus erfolgreich den Kampf angesagt und es dabei vielleicht etwas übertrieben. Statt des recht intelligenten Krimiplots im ersten Teil gibt es jetzt allerdings nur noch die "Der Gegner ist immer einen Schritt voraus" Standarddramaturgie, wie man sie aus Thrillern kennt, aber ein solcher ist dieser Film nicht.
Eigentlich geht es um zwei Ringe, in denen die Daten des Zeugenschutzprogrammes gesichert sind und an die Enden der Welt verschleppt worden sind. Neben der Gefährdung viele Kronzeugen kommt noch das Problem dazu, dass einer der drei Engel auch dazu gehört. Ausserdem wird ihr alter Nemesis gerade aus dem Gefängnis entlassen. Der wirkt allerdings etwas zu Comichaft. Hinter dem ganzen steckt allerdings nicht seine Gang, oder ein anderes Verbrechersyndikat, sondern ein ehemaliger Engel. Das Drama um Dylan wirkt leider etwas aufgesetzt und passt genauso wenig zur eher leichten Atmosphäre des Films, wie einige unnötig harte Szenen.
Ausgerechnet Demi Moore als Bösewicht auszuwählen ist im Endeffekt eine zwiespältige Sache geworden. Auf der einen Seite ist sie immer noch eine gute Schauspielerin mit Ausstrahlung, die alleine (fast) genug Leinwandgewicht mitbringt, um alle drei Engel zusammen aufzuwiegen. Darin liegt dann auch das Problem. Ausstrahlung und Sex Appeal hat sie, obwohl sichtlich älter als die drei, mehr als die Engel zusammen. Es hat schon seine Gründe, warum die Frau einmal zur 20Mio Dollar-Riege gehörte. Damit sie den anderen nicht völlig die Schau stiehlt, wird ihr, bsonders in der ersten Hälfte des Films, recht wenig Bildschirmzeit zugestanden.
Meines Erachtens wäre es Sinnvoller gewesen den Film von Anfang an als Duell zwischen den Engeln und ihr Auszulegen. Vermutlich würde sich das ganze dann auch nicht so konstruiert anfühlen. Denn das ist eines der größten Probleme des Films. Auch wenn hier jede einzelne Sequenz sorgfältig inszeniert ist und (fast) jede eine andere Atmosphäre und Farbgestaltung hat, wirkt die Inszenierung nicht mehr so locker leicht und flüssig, wie noch im ersten Teil. Insgesamt zu düster und mit einigen eher unnötigen peinlichen Gags, können je nach Laune einige Teile des Films durchaus nerven.
In der richtigen Laune, macht das ganze natürlich doch Spaß, aber eben nur dann. Die Mischung aus Spaßszenen, dramatischen Teilen, Kämpfen die (für Actionfilmverhältnisse) recht real wirken und völlig übertriebenen Comicszenen passt nicht so richtig zusammen. Irgendwie funktioniert es trotz aller Macken immer noch ganz gut, aber wenn es einen dritten Teil gibt, hoffe ich, dass Regisseur McG wieder an die Qualität des ersten Films anschliessen kann.
3 Engel für Charlie 2 |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | ![]() ![]() |
4 | |||||||||
Charactere: | ![]() ![]() |
7 | |||||||||
Schauspiel: | ![]() ![]() |
7 | |||||||||
Kamera: | ![]() ![]() |
7 | |||||||||
Musik: | ![]() ![]() |
9 | |||||||||
Schnitt: | ![]() ![]() |
6 | |||||||||
Inszenierung: | ![]() ![]() |
5 | |||||||||
Design: | ![]() ![]() |
7 | |||||||||
Effekte: | ![]() |
6 | |||||||||
Action: | ![]() ![]() |
6 | |||||||||
Summe: | ![]() ![]() |
64 | |||||||||
Gute Ideen, etwas zu verkrampft umgesetzt | 6 | ||||||||||
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