Basierend auf einem Buch des immer noch unterbewerteten Fantasy-Autors Neil Gaiman, den die meisten hierzulande vor allem für "Ein gutes Omen," seine zusammenarbeit mit Terry Pratchett bekannt ist, schickt der Regisseur von "A Nightmare Before Christmas" die kleine Coraline in eine scheinbar perfekte Parallelwelt. Auch hier kommt die Stop-Motion-Technik mit Puppen und realen Sets zum Einsatz, an wenigen Stellen muss dann allerdings doch der Computer ran, ohne dass dies Störend auffallen würde.
Den Anfang nimmt alles, als die Familie der kleinen (und intelligenten) Coraline in ein düsteres Herrenhaus auf dem Land ziehen. Dort ist es ziemlich langweilig, der Nachbarsjunge ist seltsam und das Haus nicht mehr das neuste und die Eltern haben dank ihrer Arbeit kaum Zeit und wirken eher bemüht als überzeugend. Doch hinter einer kleinen Tür findet sich ein eigenartiger Gang, der in das gleiche Haus führt, in dem alles besser ist. Das Essen schmeckt, die Eltern sind nett und haben Zeit und der Garten ist noch viel wunderbarer, genau wie die im richtigen Leben etwas seltsamen Nachbarn. Doch die Sache hat natürlich einen Haken und birgt grosse Gefahr für Coraline, denn in Wirklichkeit... Nein, das wird hier nicht verraten.
Die Stop-Motion-Animation ist lebendiger und echter, als es digitale Animation sein kann. Die Figuren haben Ausdruck, mit den Puppen wird gespielt an alles wird mit unendlicher Fantasie und Liebe gestaltet und in Szene gesetzt. Das ist im heutigen Kino leider selten geworden. Die Figuren sind wunderbar lebendig und glaubwürdig, die Stimmen (auch die deutschen) passen ganz hervorragend und alles passt ganz hervorragend zusammen. Bei seiner unbestreitbaren Klasse braucht es ab und zu einen Film wie "Coraline," alleine schon um zu sehen, wie wunderbar Filme auch heute noch sein können, wenn sie Abseits von Budget-Druck und wirren Studio-Drehbüchern entstehen.
Coraline |
||||||||||||||
Alternativen |
||||||||||||||
|
||||||||||||||
Positiv |
Negativ |
|||||||||||||
|
|
|||||||||||||
|