Iron Man

Der moderne Ritter

Eigentlich passt Tony Stark nicht so recht in die Gruppe der Superhelden, denn ähnlich wie Bruce Wayne verfügt er eigentlich nicht über Superkräfte, sondern nur über seinen hochgradig technischen Anzug, der ihm diverse Fähigkeiten verleiht. Anders jedoch als der finstere und traumatisierte Batman, ist der Mann hinter der Maske eher Playboy und Lebemann und dazu ein genialer Ingenieur, (alter) James Bond und Q in einem. Wie wird nun aus einem Waffenhändler, dem das Schrauben an seinen Autos wichtiger ist, als ein Termin zum verkaufen seiner Waren zu einem Superhelden?

Er wird bei einer Demonstration und dem Verkauf seiner neusten Waffen, an die US-Streitkräfte in Afghanistan von Terroristen entführt. Granatsplitter dringen in seine Brust ein und müssen mit einem implantierten Elektromagneten von seinem Herzen ferngehalten werden. Doch er baut statt der verlangten Raketen lieber eine kompakte Energiequelle für den Magneten und eine kugelsichere Rüstung, um sich aus seiner Gefangenschaft zu befreien. Als er wieder nach Hause kommt verkündet er das Ende der Waffenproduktion seiner Firma und konzentriert sich darauf seinen Anzug zu verbessern.

Damit macht er sich auf die Jagd nach illegal von seinem Geschäftsführer Obadiah Stane an Terroristen verkaufte Waffen, während eben jener alles versucht um Tony Stark loszuwerden. Besetzt wurden die beiden Antagonisten mit Robert Downey Jr. als Iron Man und Jeff Bridges als Gegenspieler. Beide haben offensichtlich Spass an ihren eher ungewöhnlichen Rollen, ebenso wie Gwyneth Paltrow an ihrer Figur, der Assistentin von Tony Stark. Der Rest der Besetzung erledigt seine Aufgabe unauffällig effektiv, ohne besonders aufzufallen.

Atemberaubend ist die fast schon unauffällige Perfektion mit der sich die Effekte in die realen Teile des Films einfügen, was allerdings nichts daran ändert, dass die Optik des Films leider etwas sehr auf Hochglanz poliert wurde. Die meisten Kämpfe und Actionszenen sind schnell kurz und intensiv und funktionieren gerade deshalb besonders gut. Nur der etwas künstlich in die Länge gezogene Showdown fällt etwas aus dem Rahmen und zeigt doch einmal mehr, dass am ende der Cleverere und nicht der Stärkere gewinnt.

Das am Ende nicht einmal mehr erwähnt wird, was denn nun mit der Firma von Tony Stark ist und was mit den Rüstungen die von seinem Gegenspieler entworfen wurden (und deren Entwürfen) passiert macht den Abschluss des Films seltsam unbefriedigend. Dazu sind einige der Dialoge von Tony Stark, wenn er sich in seiner Situation nicht wirklich wohl fühlt doch sehr an der Grenze zur Albernheit und wollen nicht so recht zur Ansonsten gelungenen (Selbst-) Ironie des Films passen. Trotzdem zeigt Iron Man einmal mehr, dass Comics derzeit meist zu gutem Kino verarbeitet werden.

Iron Man

Alternativen

  • Batman Begins (8 - Der andere Technik-Superheld)
  • (7 - Kindgerecht, aber packend)

Einzelwertung

Drehbuch: Plus Packend erzählt 7
Charactere: Plus Hauptfiguren Minus Nebenfiguren arg Stereotyp 7
Schauspiel: Plus Darsteller passen perfekt in ihre Rollen 8
Kamera: Plus Gute Bilder Plus Sehr Effektiv 8
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt Plus Teils gute Musik 7
Schnitt: Plus Effektiver, Zielsicherer Schnitt 7
Inszenierung Plus Gute Erzählung Minus Etwas viel Hochglanz 6
Design: Plus Unauff;ällig passend 7
Effekte: Plus Gute Effekte, teilweise noch zu perfekt 8
Action: Plus Packende schnelle Kämpfe 7
Summe: Plus Gut gemischter Self-Made-Superhelden-Cocktail  72 
Gelungene Comic-Verfilmung 7