Der Tag an dem die Erde stillstand

Böse Menschen

Dieser Film ist mal wieder das Remake eines "Klassikers," der seltsamerweise nie im Fernsehen gezeigt wird, weil er wohl aus heutiger Sicht arg altbacken wirken würde. Damals wie wollten die Alien (wie an verschiedenen Stellen geschrieben stand) die Menschheit vor sich selbst retten (was immer noch nötig wäre...), heute soll die Erde vor dem Menschen geschützt werden. Ein anderer Kritiker hat dazu angemerkt, dass die Aliens sich dafür eigentlich nur zurücklehnen müssen und warten, bis wir es lernen oder von der Erde verschwinden. Gekommen sind sie trotzdem, mit einem Raumschiff in Form einer Kugel, einem riesigen Roboter und einem Alien, der aussieht wie ein Mensch.

Das amerikanische Militär versucht natürlich die Invasion abzuwehren, erwartungsgemäß mit eher geringem Erfolg, während die zivilen Behörden Spezialisten in allen möglichen Bereichen zusammenziehen u.a. Dr. Helen Benson (Jennifer Connelly). Die trifft auf ein Alien das aussieht wie Keanu Reeves. Der soll herausfinden, ob die Menschheit noch eine Chance verdient hat und sieht das natürlich erst einmal anders und die Katastrophen nehmen ihren Lauf...

Die Schauspieler sind alle zumindest passend besetzt und verkörpern ihre Figuren glaubwürdig, wirklich gut ist aber nur Jennifer Connelly, der man ihre intelligente Figur sofort abnimmt. Auch Jaden Smith als ihr Sohn, der sich nicht wirklich mit ihr verträgt ist gut. Warum John Cleese als Nobelpreisträger allerdings so dermaßen steif wirkt lässt sich nicht nachvollziehen.

Visuell ist der Film eine pracht. Dichte und atmosphärische Bilder, präzise Kameraführung, keine unnötige Hektik beim Schnitt und eine saubere und packende Erzählung, wie man sie in letzter Zeit zu selten im Kino gesehen hat. Die Effekte sind erwartungsgemäß gut, nur über die Dichte an biblischen Anspielungen kann man sich streiten, genauso wie den Teilweise etwas hohen Schmalzfaktor.

Nach eine ganzen Reihe von Enttäuschungen im zweiten Halbjahr 2008 ist dieser Film eine angenehme Überraschung, aber im neutraleren Vergleich trotzdem nur ein solider Science-Ficiton-Film mit einer außergewöhnlichen visuellen Kraft, aber ohne eine echte Vision.

Der Tag an dem die Erde stillstand

Alternativen

Einzelwertung

Drehbuch: Plus Packende Erzählung Minus Teils etwas schmalzig 6
Charactere: Plus Glaubwürdig Minus Teils arg Stereotyp 5
Schauspiel: Plus Hauptdarsteller Kreis Einige Nebenfiguren 6
Kamera: Plus Gute Bilder Plus Sehr Effektiv 8
Musik: Plus Passend und treffsicher Eingesetzt 7
Schnitt: Plus Effektiver, Zielsicherer Schnitt 7
Inszenierung Plus Dichte Atmosphäre Minus Keine Vision 6
Design: Plus Unauffällig passend 6
Effekte: Plus Gute Effekte, teilweise noch zu deutlich sichtbar 7
Action: Plus Solider Standard ohne Highlights 6
Summe: Plus Visuell gut.  64 
Solider Science-Ficiton mit guten Bildern und wenig Vision 6