Wie legal die Substanzen sind, welche dazu führen, dass ein Film von "Stardust" ("Sternenstaub") im deutschen zum (ziemlich unpassenden) "Der Sternenwanderer" wird, wollen wir gar nicht erst wissen. Ansonsten macht der Film, der auf einem Buch des großartigen Neil Gaiman basiert kaum etwas falsch. Durch gute Dialoge, Schauspiel, Bilder und Effekte die tatsächlich der Geschichte untergeordnet sind, macht der Film eigentlich erst mal alles richtig, wenn das ganze nicht Teilweise in eine gewisse Langatmigkeit umschlagen würde.
Das fängt schon bei der sympathischen Einleitung an und geht dann gleich bei der Ankunft der Sternenschnuppe weiter, die sehr lange dauert. Diese will ein junger Mann dann seiner Freundin bringen, doch der Stern ist ein Frau (Claire Danes), hinter der noch die verbliebenen Söhne des Königs und einige böse Hexen (u.a. Michelle Pfeiffer) her sind. Dazwischen gibt es Intrigen, schräge Charactere und viel liebevolles Desgin.
Das schauschpielerische Niveau ist für einen FX-lastigen Abenteuerfilm erstaunlich hoch und alle Darsteller haben offenbar spaß an ihren Rollen, egal ob Michelle Pfeiffer als böse Hexe, Claire Daines als Stern, Peter O'Toole als alter König, Nathanial Parker als leicht trotteliger jugendlicher Held, oder Robert De Niro als (schwuler!) Kapitän eines fliegenden Schiffes. Dadurch entstehen lebendige und (größtenteils) sympathische Charaktere mit nachvollziehbaren Motiven.
Auch Design und Technik gibt sind auf hohen Stand. Ein leicht schrulliges, bis ins Detail liebevoll gestaltete Szenarien mit einem irgendwie typisch britischen Charme zeigen mehr als deutlich, was vielen arg sterilen und glattgebügelten Filmen der letzten Zeit fehlt. Beeindruckend ist auch die unauffällige Perfektion, mit welcher die (Digital-) Effekte in den Film und die realen Hintergründe eingebunden werden und dabei tatsächlich der Erzählung dienen und nicht umgekehrt.
Eigentlich macht der Film damit fast alles richtig, trotzdem will sich keine richtige Begeisterung einstellen. Neben den schon erwähnten und immer wieder im Film auftauchenden Längen (die wahrscheinlich weniger als fünf Minuten tatsächlicher Zeit ausmachen), fehlt auch ansonsten ein wenig das lezte bisschen Intensität und Spannung, die aus einem angenehmen Film einen richtig guten gemacht hätten.
Der Sternenwanderer |
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Alternativen |
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Einzelwertung |
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Drehbuch: | Gute Dialoge Teilweise etwas Spannungsarm | 6 | |||||||||
Charactere: | Glaubwürdige Charaktere mit nachvollziehbarer Motivation | 9 | |||||||||
Schauspiel: | Gute Darsteller Mit viel Spielfreude | 8 | |||||||||
Kamera: | Gute Bilder Sehr Effektiv | 8 | |||||||||
Musik: | Passend und treffsicher Eingesetzt Teils zu wuchtig | 6 | |||||||||
Schnitt: | Effektiver, Zielsicherer Schnitt | 6 | |||||||||
Inszenierung: | Gute Figuren Teils Langatmig | 5 | |||||||||
Design: | Gutes, stimmiges und detailliertes Design | 8 | |||||||||
Effekte: | Gute Effekte, fast perfekt eingebunden | 8 | |||||||||
Action: | Die Kämpfe sind solide | 6 | |||||||||
Summe: | Fantasy mit Charme | 70 | |||||||||
Fantasy mit Charme, aber teils langatmig | 7 | ||||||||||
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