Ghost Rider

Krawall mit Stil

Die Voraussetzungen für diesen Film waren denkbar schlecht. Die ersten Bilder zur Ankündigung tauchten schon vor drei Jahren auf, aber der Film wurde und wurde nicht fertig. Offensichtlich war es für den nicht gerade Vertrauenerweckenden Regisseur Mark Steven Johnson, der mit "Daredevil" immerhin eine der schwächsten Comic-Verfilmungen jüngerer Zeit verbrochen hat, ziemlich schwierig das 120-Million Budget für die schiere Masse an notwendigen Effekten zusammenzubekommen. Tatsächlich werden in den Credits gleich neun Produzenten aufgelistet...

Doch so schlimm wie befürchtet und von einigen Kritikern behauptet ist das Ergebnis dann doch nicht. Eingebettet in jede Menge spektakuläre Bilder, die meistens (mit einem Augenzwinkern) Klischees zitieren, gibt es einen Soliden Action-Film, der sicher nicht wirklich innovativ ist, aber trotzdem Spaß macht. Motorrad-Stuntman Johnny Blaze (Nicholas Cage) macht einen Deal mit dem Teufel (Peter Fonda), um seinen Vater zu retten. Einige Jahre später muss er dann seine Schulden bezahlen und als flammender Reiter Dämonen jagen.

Einer der großen Vorteile von "Ghost Rider" ist es, dass mit Nicholas Cage ein "richtiger" Schauspieler die Hauptrolle spielt und seine Sache wirklich gut macht. Auch einige der Nebendarsteller, wie Peter Fonda als Teufel und Sam Elliot als väterlicher Tutor mit Ironie im Blut machen ihre Sache gut. Die meisten anderen passen einfach unauffällig. Der Bösewicht hat erschreckend wenig Ausstrahlung. Wirklich schwach ist eigentlich nur Eva Mendes, die wohl eher wegen ihres Aussehens besetzt wurde, denn einige Aspekte ihrer Rolle glaubt man ihr schlicht nicht.

Die eigentlichen Actionszenen fallen neben den spektakulären Fahrten mit dem Höllenbike etwas ab, sind aber irgendwie trotzdem ziemlich cool. Besonders weil auch hier augenzwinkernd jede Menge "Terminator"-Klischees zitiert werden. Dabei wirkt der Held meistens cool, ab und an mal etwas blöd und bekommt natürlich auch jedes mal ordentlich auf die Glocke, bis ihm dann doch noch etwas einfällt.

Der ganze Film hat Stil, Ironie und macht einfach Spaß. Spektakuläre Bilder, gutes Design, aufwändige Effekte und unauffälliger Schnitt zu einem lauten Film, der etwas mehr Tiefe hätte vertragen können, vor allem bei einigen der Nebenfiguren, ergeben zwei Stunden gute Kino-Unterhaltung für Fantasy- und Actionfans.

Ghost Rider

Alternativen

  • keine

Einzelwertung

Drehbuch: Kreis Gut erzählt Minus Etwas flach 6
Charactere: Plus Hauptfigur, Mephisto, Mentor Minus Einige Nebenfiguren 5
Schauspiel: Plus Nicholas Cage, Sam Elliot, Peter Fonda Kreis Die meisten anderen Minus Eva Mendes 6
Kamera: Plus Gute Bilder Plus Sehr Effektiv 8
Musik: Plus Passend, spektakulär und wuchtig 7
Schnitt: Plus Effektiver, Zielsicherer Schnitt 6
Inszenierung Plus Gute Bilder Minus Augenzwinkernde Klischees 7
Design: Plus Unauffällig passend Minus Teilweise etwas künstlich 6
Effekte: Plus Gute Effekte, teilweise etwas zu offensichtlich 7
Action: Plus Fahr-Szenen Kreis Rest etwas Unauffällig 6
Summe: Plus Spektakulär Minus Kein Tiefgang  64 
Spaßiger FX-Actionfilm 6