Mit Sequels ist das im Kino ja immer so eine Sache. Abgesehen vom sowieso als Trilogie konzipierten "Herr der Ringe" nimmt die Qualität meistens ab, denn im zweiten Teil wird das gleiche noch mal gemacht, mit weniger Drehbuch und mehr Budget. So ist es gar keine dumme Idee, wenn ein "Sequel" außer der Hauptfigur gar nichts mit dem ersten Teil zu tun hat. War "Pitch Black" eher eine gelungene Variation des klassischen "Alien" Themas, so ist "Riddick" ein Fantasy Fiction Actionspektakel der soliden, aber nicht wirklich begeisternden Sorte.
Wir treffen unseren Helden auf einer vereisten Einöde am Rande des bekannten Universums, wo er sich vor Kopfgeldjägern versteckt, während eine düstere Flotte von Religionsfanatikern (die ihre "Konvertierten" in eine Art Zombie verwandeln) das restliche Universum bedroht. Nach einer Prophezeiung kann nur Riddick sie noch aufhalten, aber der will davon natürlich nichts wissen. Er wird schließlich schon von fast allen anderen gejagt. Er kämpft später dann gegen die bösen, aber nur aus persönlichen Gründen.
Ohne die wunderbare Stimme und starke Leinwandpresänz von Vin Diesel wäre der Film nur halb so viel Wert. Er verleiht seinem Sience Fiction Conan genau diese Art von rauem Charme, den ein Mann aus einer "rückständigen" bzw. "barbarischen" Kultur braucht, der permanent mit den Werten und Gesetzen der "fortschrittlichen" Zivilisationen in Konflikt gerät. Auch wenn es im Film mehrfach gesagt wirkt ist er meines Erachtens nicht wirklich böse.
Als eines der ersten Merkmale des Filmes fällt das aufwändige Produktionsdesign auf, welches den Film optisch stark aufwertet und recht teuer wirken lässt. Allerdings werden einige Designelemente an etwas unpassenden Stellen wiederholt, so dass ein gewisser Verdacht bleibt, dass der Film doch nicht so teuer war, wie er aussieht. Auch an Kameraführung und visuellen Effekten gibt es wenig auszusetzen. Lediglich der Sonnenaufgang auf der Gefängniswelt wirkt dann doch etwas künstlich. Dort findet trotzdem die beste Actionsequenz des Films statt.
Der für die meisten wohl wichtigste Punkt sind sowieso die Actionsequenzen. Die sind dann auch sehr solide und erinnern in ihrer meist wuchtigen Inszenierung an typischen Stoff aus dem Hause Bruckheimer. Echte Highlights fehlen genauso, wie echte Tiefschläge. Nur die recht lange andauernde Stroboskoplichtästhetik bei der Invasion im ersten Teil des Films nervt auf Dauer. Am Ende bleibt ein solider Actionfilm in einem eigenwillgen Szenario, dem mehr Sorgfalt bei der Entwicklung der Charaktere und der Welt zu einer höheren Note geholfen hätte.
Riddick |
|||||||||||
Alternativen |
|||||||||||
|
|||||||||||
Einzelwertung |
|||||||||||
Drehbuch: | Kompakte Geschischre Wenig Tiefgang | 6 | |||||||||
Charaktere: | Riddick Alle anderen sind zu flach | 5 | |||||||||
Schauspiel: | Glaubwürdige Charaktere Zu wenig | 7 | |||||||||
Kamera: | Spektakuläre Bilder Zielgenau | 7 | |||||||||
Musik: | Effektiv Passend | 7 | |||||||||
Schnitt: | Gutes Pacing Passend | 8 | |||||||||
Inszenierung: | Größtenteils zielgenau Lange Strobo-Ästhetik nervt | 8 | |||||||||
Design: | Eigenständige Welt Passende Kostüme | 8 | |||||||||
Effekte: | Komplett erschaffene Welt, die trotzdem echt wirkt | 8 | |||||||||
Action: | Wuchtig, gut nachvollziehbar Showdown etwas übertrieben | 8 | |||||||||
Summe: | Starke Welt, Gutes Abenteuer Wenig Tiefgang | 72 | |||||||||
Solides Fantasy-Fiction-Actionepos | 7 | ||||||||||
|